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Vitali Klitschko warnt vor einer Nato-Mitgliedschaft für die Ukraine

Archivmeldung vom 04.09.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.09.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der ukrainische Boxer Vitali Klitschko warnt vor einer Nato-Mitgliedschaft für sein Land. "Mir leuchtet ein, was eine Mitgliedschaft in der Nato der Ukraine bringt - aber ich halte sie trotzdem für gefährlich. Die Ukraine ist in dieser Frage tief gespalten. Für die unter 30-Jährigen mag ein Nato-Beitritt akzeptabel sein, für die aber Älteren nicht", sagt der 37-Jährige der ZEIT.

Zu viele Menschen seien mit Propagandabildern der "bösen" Nato aufgewachsen. Er selbst habe in seiner Kindheit ein riesiges Propagandaplakat von Nato-Soldaten vor seinem Fenster hängen gehabt. "Er hatte eine schreckliche Fratze, seine Hände waren voll Blut ... Beim Anblick des Plakates bekam ich jedes Mal einen Schrecken ... Unter dem Plakat stand geschrieben: 'Der Nato-Soldat will unsere Freiheit'." Sehr viele Menschen in der ehemaligen Sowjetunion hätten bis heute dieses Bild in ihren Köpfen.

An die Sowjetunion sei er während der Olympischen Spiele in Peking erinnert worden. "Man spürt die Macht und Stärke des Systems, man spürt aber auch Angst. Die Menschen haben Respekt vor dem Staat, aber dieser Respekt erwächst aus der Furcht. Genauso, wie es in der Sowjetunion war", sagt Klitschko.

Im Zusammenhang mit dem Georgienkrieg warnt Klitschko vor einer Verteufelung Russlands. Für die Ukraine sehe er keine Gefahr einer russisch-ukrainischen Auseinandersetzung um die Krim. "Man kann natürlich alles sehr düster sehen und davon ausgehen, dass Russland als Imperialmacht wieder erstarkt. Sicher ist es bedrohlich, wenn der eigene Nachbar sehr viel mächtiger ist, aber die Situation in der Ukraine ist mit Georgien nicht vergleichbar. Wir sollten einen kühlen Kopf bewahren."

Klitschko hatte 2004 die Orange Revolution unterstützt, die einen Regimewechsel in der Ukraine herbeiführte. Er berät heute den ukrainischen Präsidenten Wiktor Juschtschenko. In diesem Jahr kandidierte er zum zweiten Mal um das Amt des Oberbürgermeisters von Kiew. Er verlor gegen seinen Konkurrenten Leonid Tschernowitzki.

Quelle: DIE ZEIT

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