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Welche Auswirkungen hat das britische Korruptionsgesetz ("Bribery Act") auf das weltweite Business?

Archivmeldung vom 26.09.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.09.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Gerd Altmann  / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Der Bribery Act, der im Juli 2011 in Kraft trat, macht auch das "Unterlassen der Vermeidung von Korruption" für kommerzielle Organisationen zu einer strafbaren Handlung. Er gilt nicht nur für britische Unternehmen, sondern auch für solche, die innerhalb des Vereinigten Königreichs Geschäfte abwickeln, sowie für Einzelpersonen, die mit einem derartigen Unternehmen "in Verbindung stehen". Aber welche Auswirkungen hat der Bribery Act auf das weltweite Business?

Weltweit müssen die Unternehmen ein rigoroses Regelwerk implementieren, um das Risiko, dass Bestechungen angeboten oder entgegengenommen werden, zu minimieren. Wenn sie beweisen können, dass adäquate Vorkehrungen getroffen wurden, um ein derartig unrechtmässiges Verhalten von assoziierten Personen zu verhindern, wird das zum Glück als legitime Verteidigung des Unternehmens anerkannt.

Das britische Justizministerium hat einen seit langem erwarteten Leitfaden veröffentlicht, um Organisationen dabei zu unterstützen, die Ablaufverfahren zu verstehen, die sie einführen können, um das Bestechungsrisiko für die mit dem Unternehmen verbundenen Personen zu reduzieren.

Das erste Prinzip, welches das Justizministerium erklärt, besagt, dass die Richtlinien zur Korruptionsvermeidung eines Unternehmens der Grösse und Komplexität des Unternehmens relativ entsprechen sollen. Die Unternehmen werden dazu angehalten, dass das leitende Management eine Unternehmenskultur einführt, in der jede Art von Bestechung als inakzeptabel verurteilt wird. Ausserdem werden regelmässige Überprüfungen der internen und externen Bestechungsrisiken in relevanten Sektoren und Märkten empfohlen.

Die Massnahmen müssen angemessen sorgfältig sein, um das Risiko zu minimieren, und da Mitarbeiter ziemlich sicher als Personen zählen, die "mit dem Unternehmen in Verbindung stehen", sollten diese Massnahmen Teil von Personalauswahl-und Einstellungsverfahren sein. Ausserdem ist es sehr wichtig, dass bei allen Wirtschafts- und Finanzprüfungen auf Korruption geachtet wird. Die Unternehmen müssen sicherstellen, dass die Vorbeugungsmassnahmen innerhalb der Organisation angemessen kommuniziert und in alle Fortbildungsmassnahmen integriert werden.

Das Betrugsdezernat des Vereinigten Königreichs (UK Serious Fraud Office, SFO) verfolgt bereits ein paar hochkarätige Fälle, um unter Beweis zu stellen, dass es bereit ist, die Strafverfolgung von sowohl Unternehmen als auch Einzelpersonen aufzunehmen, welche in Bestechungsvorwürfe verwickelt sind. Dabei ist das Betrugsdezernat (SFO) nur an Verstössen interessiert, die nach dem Inkrafttreten des Gesetzes am 1. Juli stattgefunden haben.

Obwohl erwartet wird, dass die britischen Behörden bei Ermittlungen mit dem SEC und dem US Justizministerium zusammenarbeiten werden, müssen alle Anklagepunkte, die vom SFO erhoben werden, für neue oder andauernde Fälle von Bestechung oder Korruption gelten. Bedauerlicherweise wird es bei vielen weltweit operierenden Organisationen in Bereichen wie Verteidigung, Pharmazie und Energie nicht sehr schwer sein, hochkarätige Beispiele zu finden, da in diesen Bereichen oft Mittelsleute eingesetzt werden und regelmässig mit staatseigenen Unternehmen im Ausland gehandelt wird.

Ein umfangreicher Artikel über die Auswirkungen des britischen Korruptionsgesetzes steht jetzt zum kostenlosen Download zur Verfügung: http://bit.ly/pkSJvb

Quelle: Information Retention & eDiscovery Exchange

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