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Frankreich: Juden werden immer häufiger Zuhause überfallen

Archivmeldung vom 16.01.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.01.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Lutz Stallknecht / pixelio.de
Bild: Lutz Stallknecht / pixelio.de

In Frankreich werden Juden nach Regierungsangaben immer häufiger zu Opfern von körperlicher Gewalt in ihren Häusern und Wohnungen. "Es kommt regelmäßig zu Übergriffen, die für Beunruhigung und Angst in der jüdischen Bevölkerung sorgen", sagte der Antisemitismus-Beauftragte der französischen Regierung, Frédéric Potier, der "Welt".

Dank eines besseren Schutzes sei die Zahl antisemitischer Übergriffe gegen Synagogen und Schulen deutlich zurückgegangen, sagte Potier. Allerdings habe sich die Form judenfeindlicher Attacken inzwischen geändert: Immer häufiger würden Juden in Frankreich in ihren eigenen vier Wänden überfallen. Nach dem Mord an einer jüdischen Rentnerin, die im April vergangenen Jahres in ihrer Wohnung in Paris gequält und schließlich aus dem Fenster geworfen geworden war, häufen sich demnach Anzeigen wegen Beschimpfungen und direkten Drohungen gegen Menschen jüdischen Glaubens. In einem Vorort von Paris waren im September zwei über 70-jährige Eheleute im eigenen Haus überfallen und mehrere Stunden festgehalten und erpresst worden.

Die Täter gaben als Motiv an, dass die Opfer "als Juden reich sind". Die französischen Medien berichten immer häufiger von Juden, die aus Angst ihren Wohnort wechseln. Frankreich kämpfe heute "gegen zwei Formen des Antisemitismus", sagte Potier. "Gegen den rechtsradikalen und gegen den linksradikalen Antisemitismus, der den radikalen Islamismus unterstützt und Ereignisse im Nahen Osten mit Problemen hierzulande vermengt." Es gebe hier ein "Amalgam". Nach antisemitischen Übergriffen und Demonstrationen in deutschen Städten hatte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) im Dezember erstmals einen Antisemitismusbeauftragen für die Bundesregierung gefordert.

Die Franzosen haben diesen Posten 2012 geschaffen. Er nennt sich offiziell Interministerieller Beauftragter für den Kampf gegen Rassismus, Antisemitismus und Homophobie. Frankreich ist das Land mit der größten jüdischen Gemeinde Europas; dort leben rund 500.000 französische Juden sowie knapp fünf Millionen Muslime. In Deutschland gibt es derzeit circa 100 jüdische Gemeinden; insgesamt leben hierzulande rund 200.000 Juden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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