Polen-Beauftragter fürchtet Belastungen der Beziehungen

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Nach der Ankündigung polnischer Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland warnt der Polen-Beauftragte der Bundesregierung, Knut Abraham, vor Nachteilen für die deutsch-polnischen Alltagsbeziehungen.
Abraham sagte dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland": "Die angesichts der
Migrationslage temporär erforderlichen Grenzkontrollen als politisches
Zeichen müssen auf beiden Seiten der Grenze so gestaltet werden, dass
sie die in über 30 Jahren gewachsenen Verflechtungsräume entlang der
Grenze nicht blockieren." Der Brandenburger CDU-Bundestagsabgeordnete
sagte dem RND weiter: "Die langfristige Lösung liegt nicht in Kontrollen
entlang der Binnengrenzen, sondern im gemeinsamen deutsch-polnischen
Interesse einer funktionierenden europäischen Lösung."
Die von
Polens Premier Donald Tusk angekündigten Kontrollen würden "natürlich
den Berufspendler- sowie den Warenverkehr beeinträchtigen", sagte
Andreas Roßkopf, Vorsitzender des Bereichs Bundespolizei der
Gewerkschaft der Polizei (GdP), dem RND. Allerdings könnten die
Kontrollen auch Migranten auf dem Weg nach Deutschland abhalten, "sodass
eventuell vielleicht sogar weniger Menschen an unsere Kontrollen
kommen, welche keine Berechtigung haben, nach Deutschland einzureisen",
sagte Roßkopf.
"Sollten die polnischen Kollegen aber tatsächlich
nur ihre Einreise kontrollieren, könnte es zu einem Ping-Pong-Spiel
kommen", bei dem unerwünschte Personen hin- und zurückgeschickt werden.
Vor diesem Szenario wird seit Beginn der verstärkten deutschen
Kontrollen vor einem Monat gewarnt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur