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Völkerrechtler hält schnellen Haftbefehl gegen Gaddafi für möglich

Archivmeldung vom 04.03.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.03.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Muammar al-Gaddafi Bild: de.wikipedia.org
Muammar al-Gaddafi Bild: de.wikipedia.org

Der Göttinger Völkerrechtler und Experte für internationales Strafrecht, Kai Ambos, hält einen schnellen Haftbefehl gegen Libyens Diktator Muammar al-Gaddafi durch den Internationalen Strafgerichtshof (ICC) für möglich. Ambos sagte der "Frankfurter Rundschau", Gaddafi und "auch sein Sohn Saif" hätten schon durch ihre jüngsten Reden, in denen sie ihren Gegnern mit massiver Gewalt und Tod drohten, umfangreiches Beweismaterial geliefert. Für "dringenden Tatverdacht der Anstiftung zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit reicht das", möglich sei sogar ein "sofortiger Antrag auf Haftbefehl" durch die Anklagebehörde, sagte Ambos.

Ambos sieht laut der Zeitung im einstimmigen Beschluss des UN-Sicherheitsrats vom Wochenende, den ICC einzuschalten, "einen großen Fortschritt für das Völkerrecht". Er habe "nicht damit gerechnet, dass China und Russland das mittragen". Womöglich bilde sich doch langsam ein "allgemeines Staatenbewusstsein" heraus, "dass so etwas wie in Libyen nicht geht", sagte der Völkerrechtler weiter.

Ambos forderte, das Tribunal brauche für die Libyen-Ermittlungen zusätzliche Finanzmittel der Mitgliedsstaaten. Auch müssten mehr arabischsprachige Mitarbeiter eingestellt werden. Er betonte weiter, nach der starken Resolution des UN-Sicherheitsrats seien die Mandatsstaaten des ICC "in jeder Hinsicht" zur Zusammenarbeit mit dem Tribunal verpflichtet: "Sie müssen die Ermittlungen unterstützen und Haftbefehle exekutieren." Allerdings ist laut Ambos ein Militäreinsatz in Libyen zur Festnahme Gaddafis nicht von dem Sicherheitsrats-Beschluss gedeckt: Eine Intervention müsse das höchste UN-Gremium noch explizit mandatieren.

USA wollen libysche Flüchtlinge ausfliegen

Die USA haben sich bereit erklärt, aus Libyen geflohene Ausländer in ihr jeweiliges Heimatland zurück zu fliegen. US-Präsident Barack Obama verkündete am Donnerstag, er habe die US-Luftwaffe mit der Einrichtung einer Luftbrücke beauftragt. Durch diese sollen in Tunesien festsitzende Ägypter ausgeflogen werden. Weiterhin sollen Zivilflugzeuge für den Ausflug anderer Ausländer sorgen. Obama teilte außerdem mit, er habe das Pentagon angewiesen, sich auf mögliche militärische Optionen vorzubereiten. Die Errichtung einer Flugverbotszone sei eine der Möglichkeiten, bestätigte Obama auf Nachfrage. Angesichts der anhaltenden Gewalt im Land, ist die Zahl der Flüchtlinge laut Angaben der Internationalen Organisation für Migration in Genf mittlerweile auf fast 200.000 gestiegen. Der US-Präsident richtete deshalb scharfe Worte an Libyens Machthaber Muammar al-Gaddafi. "Die USA und die ganze Welt sind entrüstet über die abscheuliche Gewalt gegen das libysche Volk", sagte Obama und forderte Gaddafi zum Rückzug auf, da er jeglichen Führungsanspruch verloren habe.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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