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Zahl der "Blue Cards" für Hochqualifizierte erreicht Rekordstand

Archivmeldung vom 26.05.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.05.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Vorder- und Rückseite einer Blauen Karte EU in Deutschland (Blue Card)
Vorder- und Rückseite einer Blauen Karte EU in Deutschland (Blue Card)

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Zuwanderung von Hochqualifizierten von außerhalb Europas gewinnt für die deutsche Wirtschaft an Bedeutung: Immer mehr Hochqualifizierte aus Drittstaaten erhalten eine Aufenthaltserlaubnis im Rahmen der Blauen Karte EU, berichtet die "Welt" unter Berufung auf Zahlen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Im Gesamtjahr 2017 wurden in Deutschland danach insgesamt 21.727 sogenannte Blue Cards erteilt, darunter 11.738 Neuerteilungen.

Das war ein Rekordwert. Die Zahl der Blue-Card-Erteilungen hat von 2013 bis 2017 um 92 Prozent zugenommen, die Zahl der Neuerteilungen hat sich sogar fast verdreifacht. "Die deutsche Wirtschaft braucht künftig mehr Fachkräfte aus Drittstaaten", sagte Alexander Kubis vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg. Seinen Berechnungen zufolge würde das Erwerbspersonenpotenzial in Deutschland bis 2060 ohne Zuwanderung von derzeit 47 Millionen auf 29 Millionen schrumpfen. Für Migrationsforscher kann dieser Anstieg bei den Visa für Hochqualifizierte jedoch nur ein erster Schritt sein: "Deutschland benötigt ein Einwanderungsgesetz zusätzlich zur Blauen Karte", sagte Panu Poutvaara, Leiter des Ifo-Zentrums für internationalen Institutionenvergleich und Migrationsforschung, der "Welt".

Er hat ein Einwanderungsgesetz entworfen, welches Arbeitsmigration nach Deutschland erleichtern soll, ohne Fehlanreize zu setzen. "Es ist klar, dass die Zahlen doch recht bescheiden sind", sagte Thomas Liebig, Migrationsforscher bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Paris, mit Blick auf die Blaue Karte EU der Zeitung. Das Problem sei, dass viele der Blue-Card-Inhaber häufig nicht sehr lange in Deutschland bleiben. Längere Verweildauer ist aber ein wichtiges Kriterium für erfolgreiche Zuwanderung. Das Jahr 2013 war das erste volle Jahr, in dem die Blaue Karte EU beantragt werden konnte. Der Titel war im August 2012 eingeführt worden, um aus dem Nicht-EU-Ausland stammenden Spitzenkräften und Fachkräften in Mangelberufen den Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt zu erleichtern. Im ersten Quartal 2018 waren nach BAMF-Angaben 50.077 Personen im Besitz einer Blauen Karte EU.

Am beliebtesten ist dieser Weg zu einem Job in Deutschland unter Indern. Von den 50.077 Blue-Card-Inhabern stammen 12.798 Personen vom Subkontinent. Die zweitgrößte Gruppe bilden Chinesen (4.533 Personen), gefolgt von Russen (3.567 Personen), US-Bürgern (2.564 Personen) und Ukrainern (2.299 Personen). Die Erteilung der Blue Card ist an Bedingungen geknüpft: Hochschulabschluss, bestehender Arbeitsvertrag oder verbindliches Jobangebot mit einem Jahresbruttogehalt von mindestens 52.000 Euro, wobei für besonders gefragte Berufe wie Mathematiker oder Ingenieure eine niedrigere Gehaltsgrenze gilt, nämlich 40.560 Euro. Bei erstmaliger Erteilung ist die Aufenthaltserlaubnis auf maximal vier Jahre begrenzt. Inhaber einer Blauen Karte EU erhalten eine unbefristete Niederlassungserlaubnis, wenn sie ihre Beschäftigung als Hochqualifizierter über 33 Monate ausgeübt haben und in diesem Zeitraum Pflichtbeiträge zur Sozialversicherung nachweisen können.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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