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Entschädigung für Opfer des Kundus-Bombardements steht

Archivmeldung vom 05.08.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Flagge von Afghanistan
Flagge von Afghanistan

Nach wochenlangen Verhandlungen ist die Entschädigung der Hinterbliebenen und Verletzten des Bombardements nahe Kundus nun so gut wie abgeschlossen. Das berichtet das Online-Magazin stern.de.

Gegenstand der unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführten Gespräche mit Dorfältesten und Angehörigen der Opfer war das ungewöhnliche Verfahren der Zahlungen: Für jede Familie eines oder mehrerer Opfer wird ein Bankkonto in Kundus eingerichtet, zu dem dem die Witwe, der nächste Verwandte des Toten oder der überlebende Verletzte allein zugangsberechtigt sind. Jede Familie erhält 5000 US-Dollar. "Wir wollten unbedingt vermeiden, dass das Geld in falsche Hände kommt", sagte der Bundeswehr-Kommandeur in Kundus, Oberst Reinhardt Zudrop.

In der Nacht zum 4. September 2009 hatten US-Jets auf Befehl des deutschen Oberst Georg Klein eine Menschenmenge bombardiert, die sich um zwei entführte Tanklaster in der Nähe der afghanischen Stadt versammelt hatte. Entgegen den Behauptungen des damaligen Verteidigungsminister Franz-Josef Jung, es seien ausschließlich 56 Taliban umgekommen, hatte es sich bei Getöten überwiegend um Dorfbewohner gehandelt, die zum Plündern des Treibstoffs gekommen waren. Nachdem der Isaf-Untersuchungsbericht im November 2009 von "17 bis 142" Opfern ausging, kam die Bundeswehr nun nach gemeinsamen Ermittlungen mit der Afghanischen Menschenrechtskommission und fußend auf Recherchen des stern zu einer Zahl von 91 Toten und 11 Schwerverletzten.

Die nun erfolgenden Zahlungen werden allerdings offiziell nicht als Entschädigung deklariert, sondern als "humanitäre Hilfe", um weiteren Rechtsstreitigkeiten aus dem Weg zu gehen. Angehörige der Opfer im vom Taliban kontrollierten Bezirk Chahar Darra äußerten sich erfreut, dass sie nach elf Monaten nun doch noch finanzielle Hilfe erhalten: "Wir dachten, da würde nie mehr was passieren", sagte Abdul Daian, der Vater eines Getöteten. 

Quelle: stern

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