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Türkei-Experte warnt vor "türkischer Pegida" in Deutschland

Archivmeldung vom 17.10.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.10.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: ▲ r n o, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: ▲ r n o, on Flickr CC BY-SA 2.0

Der Türkei-Experte Burak Copur hat vor einem wachsenden türkischen Nationalismus und Islamismus in Deutschland gewarnt. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte der Politikwissenschaftler von der Universität Duisburg-Essen, es bilde sich bereits seit längerem eine gefährliche "türkische Pegida", die mit Kampfbegriffen wie "Lügenpresse" und "Volksverräter" hantiere. Regelmäßig sähen sich auch deutsche Abgeordnete mit türkischen Wurzeln Einschüchterungsversuchen ausgesetzt. Es würden Ängste und Feindbilder geschürt. Der Migrationsforscher sagte: "Wir sitzen hier auf einem Pulverfass."

Copur warb dafür, im Gespräch zu bleiben mit den in Deutschland lebenden Anhängern der türkischen Regierung unter Recep Tayyip Erdogan. "Wir müssen aufpassen, dass wir Deutsch-Türken nicht weiter in die Arme von Erdogan treiben", sagte der Politikwissenschaftler. Die Großkundgebung vor zweieinhalb Monaten in Köln, bei der Zehntausende nach dem gescheiterten Putschversuch rote Halbmondfahnen schwenkten, sei "auch ein Schrei nach mehr Anerkennung und Wertschätzung" gewesen. Viele Deutsch-Türken fühlten sich nach wie vor als "Menschen zweiter Klasse".

Politische Aufrufe zur Loyalität an die Adresse von Deutsch-Türken sieht der Türkei-Experte hingegen kritisch. Werte und Normen ließen sich nicht von oben verordnen. Statt hastig die Versäumnisse einer "verschlafenen Integrationspolitik" anzugehen, "sollten wir die liberalen und demokratischen Kräfte in der türkischen Community stärken", forderte Copur.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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