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ARD-Reporter Armbruster bereut Reise nach Syrien nicht

Archivmeldung vom 29.04.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.04.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Arabische Republik Syrien Flagge
Arabische Republik Syrien Flagge

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der in Syrien durch einen Scharfschützen lebensgefährlich verletzte ARD-Reporter Jörg Armbruster bereut seine Reise nicht. "Ich wäre gottfroh, wenn es nicht passiert wäre. Ich bereue auch, dass ich nicht nein gesagt habe, als unser Guide uns Richtung Altstadt gelotst hat.

Die Reise selbst war so erkenntnisreich, und das gesammelte Material ist so stark, darauf möchte ich nicht verzichten. Aber ich glaube nicht, dass ich noch einmal nach Aleppo gehe", sagte er dem Nachrichten-Magazin "Der Spiegel".

Armbrusters rechter Unterarm ist wiederhergestellt. "Ich muss ihn jetzt trainieren, damit ich ihn wieder benutzen kann. Es war ein Volltreffer, die Nerven sind durchschossen. Im Augenblick ist er noch zu nichts zu gebrauchen, aber ich bin jeden zweiten Tag in Therapie. Ich hoffe, dass ich meine Hand dann in ein paar Monaten wieder einsetzen kann. Versprechen will mir das gerade keiner, aber das ist vielleicht auch gut so."

Die Augenblicke des Anschlags schildert er so: "Wir kamen an einen Kreisverkehr, das war der Moment, in dem mein Instinkt mir sagte, hier stimmt etwas nicht. Es war eine Frage von Sekunden, aber es war zu spät. Als wir herausfuhren, peitschte von hinten der erste Schuss durch die Scheibe, der niemanden traf. Dann sofort der zweite, der mich erwischte, meine Hand zerstörte und in den Bauch vordrang. Dann war ich weg."

Schutzwesten trugen Armbruster und sein Hörfunkkollege nicht. "Für uns galt die Aussage, es handle sich um eine sichere Gegend – sonst hätten wir sie natürlich getragen. Andererseits ist das auch bei Interviews keine leichte Entscheidung, gerade in den belebteren Vierteln, in denen die Menschen versuchen, ein bisschen normales Leben zu leben. Wenn sie da als Journalist eine Schutzweste tragen, schafft das eine enorme Distanz."

Selbstkritisch äußert sich Armbruster zu seiner journalistischen Arbeit zum Rücktritt von Husni Mubarak. "Wir waren in einer Art Euphorie. Damals haben wir tatsächlich etwas die Distanz verloren. Heute beurteile ich die Dinge ganz anders. Ich dachte wirklich, es könne eigentlich nur besser werden. Aber schon nach wenigen Tagen war klar, dass es bloß ein Militärputsch war und das Militär sich mit den Muslimbrüdern verbündet."

Syrien: Westerwelle verlangt Klarheit über Einsatz von Chemiewaffen

Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) verlangt vom Regime um den syrischen Machthaber Baschar al-Assad Klarheit über den möglichen Einsatz von Chemiewaffen gegen das eigene Volk. "Ich fordere Damaskus auf, endlich die Untersuchungskommission der Vereinten Nationen ins Land zu lassen, damit sie ungehindert den Hinweisen auf den Einsatz von Chemiewaffen nachgehen kann", sagte Westerwelle der "Bild am Sonntag".

Er sei "bestürzt über die brutale Gewalt, mit der das Assad-Regime gegen das eigene Volk vorgeht", so Westerwelle. "Der Einsatz von Chemiewaffen, von welcher Seite auch immer, wäre ein schwerwiegender Vorgang."

Zugleich sieht Westerwelle ein militärisches Eingreifen des Westens in Syrien kritisch und setzt stattdessen weiter auf eine politische Lösung des Konflikts: "Wir müssen darauf achten, dass aus dem Krieg in Syrien kein Flächenbrand entsteht, der die Nachbarländer Türkei, Irak, Jordanien und Libanon anzündet und zu einer ernsten Gefahr auch für unser Partnerland Israel wird. Wir werden unsere Anstrengungen nicht aufgeben, nicht für die Menschen in Syrien und auch nicht gegenüber Russland und China im Sicherheitsrat."

Auch Waffenlieferungen an die Rebellen unterstützt der Bundesaußenminister nicht: "Die Lieferung von Waffen nach Syrien ist eine sehr schwierige Abwägungsentscheidung. Die Lage in Syrien ist bestürzend. Nur: Werden weniger Menschen sterben, wenn mehr Waffen geliefert werden?"

Deutschland unterstütze die demokratische Opposition und verurteile die Gewalttaten des Assad-Regimes in aller Schärfe, "aber Terroristen und Extremisten, die gegen Assad kämpfen, werden deshalb noch nicht zu unseren Freunden".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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