Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Weltgeschehen Ökonomen warnen vor Übernahmehunger chinesischer Investoren in Deutschland

Ökonomen warnen vor Übernahmehunger chinesischer Investoren in Deutschland

Archivmeldung vom 06.06.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.06.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Walter-Wilhelms, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: Walter-Wilhelms, on Flickr CC BY-SA 2.0

Das Institut der Deutschen Wirtschaft Köln (IW) sieht die steigende Zahl von Übernahmen deutscher Unternehmen durch chinesische Investoren auf längere Sicht als Risiko für den Standort Deutschland. "Die chinesischen Investitionen sind zwar in der Vergangenheit oft in angeschlagene Unternehmen oder Unternehmen, die sich dadurch neue Expansionsmöglichkeiten und Märkte erschließen wollten, geflossen", schreibt IW-Wissenschaftler Christian Rusche in der Studie "Aktivitäten chinesischer Anleger in Deutschland", über die die "Welt" berichtet.

Bisher hätten die positiven Auswirkungen für deutsche Unternehmen - etwa die Schaffung von Arbeitsplätzen - dominiert. "Ein Schönheitsfehler der Übernahmen aus Fernost ist die Tatsache, dass dabei häufig die chinesische Politik ihre Finger im Spiel hat - während sie gleichzeitig Investitionen im eigenen Land ausbremst", warnt Rusche. Dadurch werde der Wettbewerb verzerrt, denn chinesische Firmen können ihre deutschen Konkurrenten mit Staatshilfe leichter übernehmen und darauf vertrauen, dass Peking sie im Zweifel vor Übernahmen schützt.

"Die Politik sollte auf die Öffnung des chinesischen Marktes hinwirken, um solche Ungleichgewichte zu vermeiden", empfiehlt Rusche. Durch gezielte Investitionen in wichtige Unternehmen und die Infrastruktur in Deutschland könnten sich chinesische Unternehmen und damit die Volksrepublik Einfluss verschaffen, während dies umgekehrt so nicht möglich sei, warnt das IW in der Studie.

Zudem könnte Deutschland im Zuge steigender Übernahmen immer mehr Technologien und Wissen an die Chinesen verlieren. "Vor allem der einseitige Transfer von Know-how kann sich für den Wirtschaftsstandort Deutschland zu einem kritischen Faktor entwickeln", meint Rusche. In Deutschland haben chinesische Anleger vergangenes Jahr nach Recherchen des IW weit mehr als zehn Milliarden Euro investiert und 39 Unternehmen übernommen - ein neuer Rekord.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte lernend in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige