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Drei Monate nach dem Erdbeben in Haiti: Kinder werden beim Wiederaufbau kaum berücksichtigt

Archivmeldung vom 08.04.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.04.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Die Kinder müssen in einen geregelten Alltag zufückfinden. Bild: Dietmar Roller
Die Kinder müssen in einen geregelten Alltag zufückfinden. Bild: Dietmar Roller

"Bei den Wiederaufbaumaßnahmen in Haiti werden die Bedürfnisse der Kinder nach wie vor zu wenig beachtet." Diese Bilanz zieht Kindernothilfe-Vorstandsmitglied Dietmar Roller nach seiner Rückkehr aus der Krisenregion.

"60 Prozent der in Übergangszeltlagern lebenden Menschen sind Kinder. Es gibt keinen geschützten Raum für sie, der unübersichtliche Aufbau der Lager verwirrt und ängstigt die Kinder. Sie haben keinen Platz zum Spielen." Seit dem Beben am 12. Januar hat das Hilfswerk 13 Kinderzentren eingerichtet und erreicht mit seiner Arbeit über 7.400 Kinder. Jetzt konzentrieren die Mitarbeiter sich vor allem auf die weitere Einrichtung von Notschulen.

Jürgen Schübelin, Koordinator Haiti: "Nach der ersten Traumabewältigung ist es nun wichtig, dass die Kinder wieder in einen Alltag zurückfinden und zur Schule gehen. In den Kinderzentren haben wir das bisherige Angebot daher um Rechnen, Schreiben und Lesen erweitert." Darüber hinaus unterstützt die Kindernothilfe den Wiederaufbau von Schulen. Dabei ist das wichtigste Projekt der Neubau der Saint François de Sales-Schule in Rivière Froide, Carrefour, für rund 1.200 Kinder. Beim Einsturz der alten Schule starben hier 150 Kinder, vier Ordensschwestern und fünf Lehrer. Schübelin: "Bei allen Maßnahmen versuchen wir immer die Menschen vor Ort miteinzubeziehen, damit sie selbst an ihrer Zukunft mitarbeiten können. In Carrefour beispielsweise wird das Inventar ausschließlich von Berufsschülern aus anderen Kindernothilfe-Projekten in Haiti produziert." Eine andere Variante ist das System "Cash for work", das Kindernothilfe vor allem in den Kinderzentren umsetzt. Sozialarbeiter, Jugendliche oder Nachbarn bieten Dienstleistungen wie Kinderbetreuung, Kochen oder Handwerksarbeiten an und haben so übergangsweise eine Einnahmequelle.

Neben den Kinderzentren arbeitet die Kindernothilfe an zehn Wiederaufbauprojekten. Bisher sind rund 10 Millionen Euro gespendet worden. Kindernothilfe engagiert sich seit über 30 Jahren in Haiti und unterstützte vor dem Erdbeben acht Gemeinwesen- und Bildungsprojekte. Ein Großteil der Infrastruktur wurde durch die Katastrophe zerstört. Um den Wiederaufbau zu koordinieren und voranzubringen, arbeiten neben zahlreichen Projektpartnern zehn feste Mitarbeiter vor Ort - sowie eine neugeschaffene Abteilung von Deutschland aus. 

Quelle: Kindernothilfe

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