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Stromausfälle in China: Bürger vergleichen es mit „Leben wie in Nordkorea“

Archivmeldung vom 28.09.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.09.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Glühbirne (Symbolbild)
Glühbirne (Symbolbild)

Bild: © CC0 / sakulich / Pixabay

Immer mehr Haushalten im Nordosten Chinas wird der Strom abgestellt, häufig ohne Vorankündigung. Anfänglich waren nur energieintensive Betriebe von den Abschaltungen betroffen. Inzwischen müssen Millionenstädte sogar die Ampeln abstellen, während in den Wohntürmen die Aufzüge nicht funktionieren. Dies meldet das russische online Magazin „SNA News“ .

Weiter ist auf deren deutschen Webseite dazu folgendes zu lesen: "Einwohner der Provinzen Liaoning, Jilin und Heilongjiang im Nordosten Chinas klagen in sozialen Netzwerken, dass nichts mehr läuft, was mit Strom funktioniert. Heizungen bleiben kalt, Aufzüge stehen still, Ampeln fallen aus. Im Internet spricht man inzwischen von einem Leben wie im benachbarten Nordkorea. Das Ausmaß der Krise ist noch nicht zu erfassen, fest steht aber, dass in den betroffenen Provinzen fast 100 Millionen Menschen leben.

Die lokalen Medien führen die Stromabschaltungen auf die derzeit ungewöhnlich hohen Kohlepreise zurück. China ist in höchstem Maße auf die Verstromung der Kohle angewiesen, aber mit steigenden Rohstoffpreisen steigen auch die Kosten der Stromproduktion, sodass die Betreiber von Kohlekraftwerken ihre Anlagen lieber abschalten, als mit finanziellen Verlusten Strom zu generieren. Einem BBC-Bericht zufolge hat ein chinesisches Versorgungsunternehmen prognostiziert, die Stromabschaltungen würden bis zum Frühjahr 2022 anhalten und seien so etwas wie das „neue Normal“.

Stahlarbeiter mit CO-Vergiftung im Krankenhaus

Als Erste waren Industrieunternehmen von den häufig unangekündigten Abschaltungen betroffen. In der Provinz Liaoning wurden 23 Mitarbeiter eines Stahlwerks mit Kohlenmonoxidvergiftungen ins Krankenhaus eingeliefert, nachdem die regionalen Behörden den Stahlhersteller überraschend von der Stromversorgung abgeschnitten hatten. Die Entlüftungsventilatoren der Produktionshallen fielen aus, Mitarbeiter atmeten das giftige Verbrennungsgas ein. Dem staatlichen Fernsehsender China Central Television zufolge waren die Mitarbeiter am gestrigen Montag alle noch in medizinischer Behandlung. Berichtet wird außerdem von Menschen, die Kohlenmonoxidvergiftungen erleiden, weil sie wegen ausgefallener elektrischer Heizungen Verbrennungsöfen in schlecht belüfteten Räumen nutzen.

Inzwischen schränken die Behörden in zehn anderen Landesteilen Chinas den Stromverbrauch per Verordnung ein. Betroffen sind auch industrieintensive Provinzen an der chinesischen Ost- und Südostküste. Manche Regionen werden von der Zentralregierung in Peking dafür kritisiert, die verordneten Stromsparpläne nicht konsequent genug umgesetzt zu haben. Die BBC berichtet mit Verweis auf einen Mitarbeiter des staatlichen Stromnetzbetreibers SGCC, dass Haushalten und Unternehmen, die die Stromsparmaßnahmen nicht ordentlich umsetzten, als den Ersten der Strom abgeschaltet werde. Damit wolle man den Zusammenbruch der Netze verhindern.

Einige Regionalregierungen versprechen baldige Abhilfe durch die verstärkte Einfuhr von Steinkohle aus benachbarten Landesteilen. Unterdessen führt die Regierung der Region Liaoning die Krise auf den steigenden Stromverbrauch infolge des rasanten Wirtschaftswachstums in China zurück. Während die Region versuche, den enormen Strombedarf zu decken, sei die Stromproduktion aus der Windenergie letzte Woche unerwartet eingebrochen. „Der Ausfall der Stromversorgung ist weiter auf ein ernsthaftes Level angewachsen“, heißt es dort."

Quelle: SNA News (Deutschland)

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