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Ungarn vor einer neuen Rezession?

Archivmeldung vom 24.01.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.01.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Flagge der Republik Ungarn
Flagge der Republik Ungarn

Die angedrohten Sanktionen von EU und IWF haben Wirkung gezeigt: Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán reist heute nach Brüssel, um mit EU-Kommissionschef José Barroso eine schnelle politische Einigung zu erzielen. Die Unabhängigkeit der ungarischen Zentralbank und des Justizwesens soll mit dem Verzicht auf die Umsetzung umstrittener Gesetze gewahrt werden. Orbán will damit eine mögliche Isolation seines Landes verhindern und eine drohende Liquiditätskrise abwenden.

Während Ungarns Wirtschaft 2011 noch ein leichtes Wachstum von 1,5 Prozent verzeichnete, wird das Bruttoinlandsprodukt 2012 voraussichtlich um 1 Prozent sinken. Zudem befindet sich das Land in einer verzwickten Lage: "Ungarn braucht ein neues IWF-Abkommen, um die Finanzmärkte zu beruhigen und auf diese Weise den ohnehin hohen Leitzins zu senken," sagt Regina Wippler, Expertin für Osteuropa bei Germany Trade & Invest. "Sollte mit dem IWF kein neues Abkommen zustande kommen und die EU ihre Anpassungshilfen einfrieren, steht Ungarns Wirtschaft vor einem großen Liquiditätsproblem. Zugleich muss das Land die steigende Inflation in den Griff bekommen. Diese könnte dieses Jahr auf 5 Prozent ansteigen," so Wippler weiter. In Brüssel will auch der Ecofin-Rat der 27 Finanzminister über Ungarn beraten.

Die drohende Rezession setzt Ungarns Regierung unter Zugzwang. Sollten Liquiditätsengpässe eintreten, würde sich dies sowohl auf inländische als auch ausländische Investitionstätigkeiten negativ auswirken. Wippler hält den Ausgang der Verhandlungen für offen: "Das zögerliche Einlenken Orbáns signalisiert auf Druck von außen zumindest erste Ansätze zu politischen Zugeständnissen. Sofern es in Brüssel zu einer politischen Einigung kommt, werden die Verhandlungen mit dem IWF wieder in greifbare Nähe rücken." Der IWF beharrt auf einem Politikwechsel und verlangt die Rückkehr zu einer marktwirtschaftlich orientierten Wirtschaftspolitik.

Quelle: Germany Trade and Invest (ots)

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