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Streit um Einwanderer in Libyen: Linke werfen Bundesregierung vor, neue Einwandererursachen zu schaffen

Archivmeldung vom 16.03.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.03.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Karte von Libyen
Karte von Libyen

Die Opposition im Bundestag wirft der Bundesregierung vor, neue Einwandererursachen in Nordafrika zu schaffen. Die Linken-Politikerin Sevim Dagdelen sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag): "Es ist ungeheuerlich, dass die Bundesregierung die ohnehin schon dramatische Situation von Einwanderern in Libyen weiter zuspitzt."

"Mit Ausrüstungshilfen, Waffenexporten und neoliberalen Programmen, die allein skrupellosen Warlords zugutekommen", würden neue Auswanderungsursachen geschaffen, kritisierte die Bundestagsabgeordnete. Wer wie Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) die libysche Küstenwache gegen Einwanderer aufrüste, müsse wissen, dass er damit die Menschenrechte mit Füßen trete.

Dagdelen: "Es ist unverantwortlich und eine eklatante Verletzung von Menschenrechten, dass die Bundesregierung einerseits von KZ-ähnlichen Zuständen in den libyschen Flüchtlingslagern spricht, aber andererseits alles tut, um die Einwanderer genau dorthin zu schicken."

Die Abgeordnete forderte zugleich eine grundlegende Wende in der Libyenpolitik hin zu einer Förderung des Aufbaus sozialer und öffentlicher Strukturen, "weg von einer Förderung der Warlords".

Nach Angaben der Bundesregierung halten sich aktuell bereits zwischen 700.000 und einer Million Migranten in Libyen auf. Diese Zahlen enthalten auch Ausländer, "die in Libyen einer Arbeitstätigkeit nachgehen und keine Weiterwanderung anstreben", heißt es in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Fraktion Die Linke. Demnach gibt es mindestens 21 offizielle "detention center" (Gefangenenlager) in dem nordafrikanischen Land.

Die Bundesregierung bestätigt in ihrer Antwort zugleich, von unmenschlichen Lebensbedingungen in den Haftzentren Kenntnis zu haben. In der Antwort auf die Anfrage ist unter anderem davon die Rede, "dass die Haftzentren, in denen Flüchtlinge in Libyen teilweise lange Zeiträume willkürlich festgehalten werden, gewöhnlich stark verschmutzt, schlecht belüftet, ohne sanitäre Einrichtungen, zuweilen mit blutverschmierten Wänden und regelmäßig überbelegt sind, so dass die Gefangenen manchmal nur im Stehen schlafen können".

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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