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Jim Sinclair warnt vor einer Bombe für den Erdöldollar

Archivmeldung vom 29.03.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.03.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Andrea Damm / pixelio.de
Bild: Andrea Damm / pixelio.de

Russland könne die Wirtschaft der USA vernichten. Diese Erklärung gab der bekannte Trader Jim Sinclair ab. Dieser Wirtschaftswissenschaftler, der für seine scharfsinnigen Prognosen bekannt ist, erläutert: die Stärke des Dollars basiert auf dem Abkommen mit Saudi-Arabien darüber, dass alle Verträge über die Lieferung von Energieträgern in der amerikanischen Währung nominiert werden müssen. Aber Moskau könne den Erdöldollar „in einem Augenblick“ umstürzen, heißt es im Beitrag von Igor Silezkij bei Radio "Stimme Russlands".

Silezkij weiter: "Die Verhängung von Sanktionen gegen Russland sei gleichbedeutend mit „einem Schuss ins eigene Bein“. Der amerikanische Experte erläutert: der Erdöldollar sei heute der einzige richtige Wert in der Welt. Russland könne ihn einfach umstürzen, wenn es für sein Erdöl nicht Dollar, sondern Euro oder Juan fordern würde.

Mehr noch. Die USA könnten den Einfluss auf Europa endgültig verlieren. Wenn Russland die Gebühren für die Energieträger in irgendeiner anderen Währung außer dem Dollar zu empfangen beginnen würde, wäre Angela Merkel nur froh: Berlin und die anderen europäischen Hauptstädte bräuchten dann keine Devisenmärkte zu nutzen. Im Ergebnis würde der Kurs der europäischen Währung steigen, wobei der Preis der Energieträger sinken würde. Den USA würden eine drastische Erhöhung der Benzinpreise, die Hyperinflation bei einem schlechten Geschäftsklima und der Zusammenbruch des Indexes der Geschäftsaktivität Dow Jones bevorstehen, prognostiziert Sinclair.

Braucht Moskau ein solches Szenario? Eine der „harten Maßnahmen“, die der Westen Moskau wegen seiner Politik gegenüber der Ukraine versprach, ist der Ausschluss Russlands aus dem System der Zahlungen zwischen den Banken SWIFT. Der Professor des Lehrstuhls „Effektenmarkt“ der Wirtschaftshochschule, Alexander Abramow, kommentiert:

"Es ist technisch recht einfach, Russland aus dem SWIFT-System auszuschließen – man braucht nur die Adressen der russischen Banken zu blockieren. Aber das ist eines der Hauptsysteme, das die Banken für internationale Verrechnungen verwenden. In den USA und Europa gibt es jetzt kaum den Wunsch, diese Maßnahme zu ergreifen. Weil im Banksystem alles miteinander verbunden ist: hätten die russischen Banken keine Gelegenheit, dieses System zu nutzen, würden sie ihre Schulden gegenüber den westlichen Kontrahenten nicht rechtzeitig tilgen. Das würde in dem Finanzsystem einen Schock hervorrufen – das ist eine realere Gefahr als die Verrechnungen für das Erdöl in Euro."

„Moskau wird für die Gegenschritte nicht einmal eine besondere Anstrengung brauchen“, meint der Direktor des analytischen Departements der Firma „Alpari“, Alexander Rasuwajew:

„Der Anteil Russlands auf dem Markt der Energieträger ist sehr ernst, insbesondere auf dem europäischen Markt. Was das Erdgas betrifft, so erfolgen dort die Verrechnungen wiederum in Dollar und teilweise in Euro: wir unterstützen faktisch durch unsere Lieferungen ebenfalls eine fremde Währung. Die energetischen Märkte bildeten sich seit langem, und wir akzeptierten ihre Spielregeln. Da aber der Rohstoff uns gehört, könnten wir sie natürlich ändern.“

Russland halte den Erdöldollar fest und könne im Augenblick einen Zusammenbruch des Indexes Dow Jones hervorrufen, den es in der Geschichte noch nicht gegeben hätte. Man könne so viel man wolle die US-amerikanische Fahne hin und her schwenken, aber es bleibe Tatsache, dass die Russen die amerikanische Wirtschaft auf den Kopf stellen könnten, warnt Sinclair.

Moskau beeilt sich vorläufig nicht, extreme Maßnahmen zu ergreifen. Man hat vor, eine „Spiegel-Antwort“ zu geben: auf die „schwarze Liste“ von Beamten mit einer ähnlichen Liste zu antworten. Die wirtschaftlichen Sanktionen der westlichen Partner mobilisieren Russland: Zum Beispiel bewog der kurzfristige Boykott der russischen Banken seitens Visa und MasterCard die Behörden zu dem Beschluss, innerhalb kurzer Zeit ein eigenes Zahlungssystem zu schaffen. Ernste Partner mit einer langen Geschichte der Zusammenarbeit, unter anderem Siemens, schließen inzwischen neue Verträge und haben allem Anschein nach nicht vor, sich ins eigene Bein zu schießen."

Quelle: Text Igor Silezkij - „Stimme Russlands"

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