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Regionale Bundeswehrführung in Afghanistan ist vermutlich mehrfach erfolglos gebeten worden, Knochen-Exzesse in Afghanistan abzustellen

Archivmeldung vom 28.10.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.10.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Ein Teil der Bundeswehrführung in Afghanistan hat möglicherweise schon seit geraumer Zeit von den makaberen Knochen-Foto-Affären eines Teils ihrer Soldaten gewusst, aber nichts unternommen.

Nach Informationen der "Leipziger Volkszeitung" (Sonnabend-Ausgabe) seien Offiziere der Bundeswehr im nordafghanischen Kundus in den vergangenen Jahren "mehrfach" von besorgten afghanischen Partnern gebeten worden, "Berichten über Schändungen" im Großraum Kabul nachzugehen. Dies berichtete der Zeitung ein früherer Mitarbeiter der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ), der im Raum Kundus tätig war. Kundus ist eines der Zentren der deutschen Sicherheitstruppen und des zivilen Wiederaufbaus. Zahlreiche staatliche und nichtstaatliche deutsche Entwicklungs- und Hilfsorganisationen sind im Raum Kundus konzentriert. Hier fanden und finden regelmäßig Treffen zum Informationsaustausch auch mit afghanischen Institutionen statt.

Dem deutschen Aufbauhelfer in Kundus sei gesagt worden, dass sich Partnerorganisationen des afghanischen Wiederaufbaus bei ihren deutschen Kollegen "besorgt" über Berichte aus Kabul geäußert hätten, dort fänden angeblich immer wieder "Exzesse in einem Knochenfeld" unter Beteiligung "deutscher und anderer Friedenssoldaten" statt.

Im Bundesverteidigungsministerium schließt man nicht aus, dass der Kreis der Mitwisser größer ist als bisher bekannt. Ein Sprecher des Ministeriums erklärte gegenüber der Zeitung: "Sollten Vorgesetzte von solchen Dingen Kenntnis gehabt haben, ohne dass sie diese verfolgt, geahndet und abgestellt haben, trifft sie der Vorwurf selbst." Vorgesetzte, die die aktive Aufklärung solcher Vorgänge unterließen, müssten auch "mit harten disziplinarischen Konsequenzen" rechnen, hieß es ergänzend aus dem Ministerium. Verteidigungsminister Franz Josef Jung hatte zuvor auf Anfrage der Zeitung erklärt: Die Frage der Mitwisserschaft werde mit Hochdruck geklärt. Er habe gegenüber der militärischen Führung der Bundeswehr klar gemacht, "wie notwendig es ist, dass die Dienstvorgesetzten vor Ort ihre Verantwortung wahrnehmen". Man müsse auf allen Ebenen "hart durchgreifen" und könne "nicht die geringste Toleranz dulden".

Quelle: Pressemitteilung Leipziger Volkszeitung

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