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Streiks stürzen Athen ins Chaos

Archivmeldung vom 23.09.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.09.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Klaus Brüheim / pixelio.de
Bild: Klaus Brüheim / pixelio.de

Angesichts des neuen Sparprogramms der griechischen Regierung haben Streiks in Athen die Stadt in Chaos versetzt. Mitarbeiter im öffentlichen Verkehr, Taxifahrer und Lehrer legten ihre Arbeit nieder, um gegen die Sparmaßnahmen zu protestieren. Auch die Fluglotsen hielten einen vierstündigen Streik ab und zwangen die Fluggesellschaften damit, Flüge zu streichen oder zu verschieben.

"Die Arbeitnehmer verkraften nicht noch mehr von diesen harten Wirtschaftsmaßnahmen. Sie leiden seit 22 Monaten", sagte Kostas Tsikrikas, Vorsitzender der Vereinigung der Zivilbediensteten.

Erst Mittwoch hatte die Regierung in Athen neue Sparmaßnahmen in Höhe von sechs Milliarden Euro beschlossen und gleichzeitig angekündigt, Zehntausende Staatsbedienstete zu entlassen.

Unionsfraktionsvize Meister: Griechenland muss auch bei Pleite in der Euro-Zone bleiben

Der stellvertretende Unions-Fraktionschef Michael Meister hat sich auch im Pleite-Fall für den Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone ausgesprochen. "Eine geordnete Insolvenz bedeutet, dass der betreffende Euro-Staat weiterhin Mitglied der Euro-Gruppe bleibt und seine Zusagen strikt einhalten muss", schrieb Meister in einem Gastbeitrag für die "Süddeutsche Zeitung". Es gebe zum einen keinen Automatismus, der zu einem Austritt des Landes aus der Euro-Zone führen würde. Genauso wenig müsse ein Austritt eine geordnete Insolvenz zur Folge haben. Wer glaube, dass ein Austritt des Landes werde alle Schwierigkeiten erledigen, irre gewaltig. Im Gegenteil, die neue Währung erfahre mit einem Schlag eine sehr heftige Abwertung, obwohl gleichzeitig die alten Schulden weiterhin in Euro nominiert blieben. "Banken werden ins Schlingern geraten und müssen wahrscheinlich rekapitalisiert werden, um einen europa- und weltweiten Bankencrash zu verhindern", schreibt Meister weiter. Zwar gewänne die griechische Exportindustrie einen Währungsvorteil, jedoch sei die Wirtschaftsstruktur ohne Reformen nach wie vor völlig ungenügend und letztlich nicht wettbewerbsfähig. "Dieses Problem löst sich nicht ins Nirwana auf", argumentiert Meister. Die Importe für Rohstoffe müssten in harten Devisen bezahlt werden, die aber nicht vorhanden seien. Gleichzeitig werde der Staat nur noch Finanzmittel zu sehr hohen Zinssätzen bekommen. "Arbeitsplatzverluste und Inflation werden die Lage der griechischen Bevölkerung dramatisch verschlechtern." Aus diesen Gründen sei es auch im deutschen Interesse, "Griechenland im Euro-Raum behalten, zunächst den EFSF und insbesondere den künftigen ESM mit den neuen Möglichkeiten weiterentwickeln, damit wir tatsächlich ein geordnete Insolvenz durchführen können, wenn es die Situation erfordert". Gleichzeitig müsse der Druck auf das Land aufrechterhalten werden, die Maßnahmen wie vereinbart umzusetzen, um eine Insolvenz vorab zu vermeiden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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