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Militärischer Kampf gegen Drogen in Afghanistan gescheitert

Archivmeldung vom 26.06.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.06.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Die verheerende Zunahme des Schlafmohnanbaus in Afghanistan zeigt, dass der Kampf gegen Drogen mit militärischen Mitteln in Afghanistan gescheitert ist. Die von den USA angeführte und von der deutschen Bundeswehr in Afghanistan unterstützte Besprühung von Schlafmohnfeldern, die Zerstörung von Opium-Laboren und die Strafverfolgung der Kleinbauern haben das Drogenproblem nicht verkleinert.

Im Gegenteil. Laut UN-Bericht ist der Schlafmohnanbau von 2005  bis 2006 um 59 Prozent auf 165.000 Hektar angestiegen, es sind schätzungsweise 6200 Tonnen Opium geerntet worden und  448.000 Haushalte oder 3 Millionen Menschen sind in die Opiumproduktion involviert.

In einem durch den Krieg zerstörten Land, das zusätzlich unter Dürre leidet, ist der landwirtschaftlich einfache Anbau von Schlafmohn für viele Bauern häufig die einzige  Existenzgrundlage. Dieser illegale Drogenanbau gefährdet die Stabilität und den Wiederaufbau Afghanistans. Landwirtschaftliche Alternativen ließen sich jedoch bisher unter den gegebenen klimatischen, produktionstechnischen und Vermarktungsbedingungen nicht umsetzen.

Deshalb kann nur eine staatliche Kontrolle diesem komplexen Problem Herr werden. Das Opium muss dem illegalen Drogenmarkt entzogen und stattdessen wie in der Türkei oder Indien zur lizenzierten Herstellung von Morphium und Kodein verwendet werden. So könnte der von der Weltgesundheitsorganisation beklagte dramatische Engpass an Schmerzmitteln weltweit behoben werden und die Bauern würden ihre Existenzgrundlage nicht verlieren. Hierfür muss sich die Bundesregierung einsetzen.

Der UN-Bericht zeigt aber auch auf, das weltweit die Produktion, der Handel und der Konsum von Kokain, Heroin, Cannabis und Amphetaminen im Jahr 2006 stabil geblieben ist. Dies spricht zumindest dafür, dass die Bemühungen, die Drogensucht als Gesundheits- und nicht als Kriminalitätsproblem zu begreifen, langsam zu fruchten scheinen. Drogenabhängigkeit ist eine Krankheit, die behandelt werden kann und der wir hier in unseren Ländern mit Aufklärungsprogrammen vorbeugen müssen.

Quelle: Pressemitteilung DIE LINKE.

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