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Juncker geht auf Distanz zu britischem Kommissar Hill

Archivmeldung vom 25.06.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.06.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Lord Hill in London (2013).
Lord Hill in London (2013).

Foto: Rodolph2
Lizenz: OGL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat den Verbleib des britischen EU-Kommissars Jonathan Hill nach dem Brexit-Votum in Frage gestellt. In einem Interview mit "Bild" gab Juncker den EU-Beamten aus Großbritannien aber eine Jobgarantie.

Auf die Frage, ob Hill im Amt bleiben könne, ging Juncker in dem "Bild"-Interview deutlich auf Distanz: "Das ist jetzt zuallererst eine persönliche Entscheidung von Lord Hill, den ich als erfahrenen Politiker sehr schätze." Damit deutete Juncker an, dass er einen Rücktritt des für den Finanzmarkt zuständigen Kommissars erwartet.

Auch das Ausscheiden britischer Abgeordneter aus dem EU-Parlament hält Juncker nach dem Referendum in Großbritannien für möglich. Die 73 Abgeordneten von der Insel seien zwar bis zum Ende der Legislaturperiode im Jahr 2019 gewählt. Ihre Rechte und Pflichten würden damit "bis zum endgültigen Austritt Großbritanniens" aus der EU gelten. "Ich stelle aber fest, dass viele Abgeordnete der britischen Unabhängigkeitspartei Ukip ihre Anwesenheit im Europäischen Parlament darauf verwandt haben, gegen die Institution zu arbeiten, deren Mitglied sie sind. Da es ihnen aber ohnehin nicht schnell genug ging, dass Großbritannien die Europäische Union verlässt, kann ich mir vorstellen, dass diese Abgeordneten nicht länger bleiben als sie müssen."

Den etwa 1.000 britischen EU-Beamten gab Juncker dagegen eine Jobgarantie. Für sie habe der Ausgang des Referendums "keine Auswirkung". Denn sie arbeiteten "für Europa und nicht für Großbritannien". Juncker: "Sie haben große Verdienste für unser gemeinsames europäisches Projekt geleistet, und ich setzte auch weiterhin auf ihr Talent und ihr Engagement."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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