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Das Geheimnis der Felsbilder

Archivmeldung vom 25.05.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.05.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Felsbild - schwed. Hällmålningen in Tumlehed
Felsbild - schwed. Hällmålningen in Tumlehed

Foto: Achird
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Jagdszenen, rituelle Tänze, mysteriöse menschenähnliche Figuren, deren Hände in den Himmel ragen: Die Felsbilder, auch Petroglyphen genannt, in der Region Hima im Südwesten Saudi-Arabiens beschäftigen seit Jahrzehnten Wissenschaftler aus der ganzen Welt. Noch ist wenig über die Entstehung dieser Felsbilder in der Wüste bekannt. Bis heute sind sich die Archäologen nicht einig, wie alt die Abbildungen sind. Ein internationales Team unter Leitung von Professor Meinrat O. Andreae vom Max-Planck-Institut für Chemie hat nun eine naturwissenschaftliche Methode entdeckt, mit der die Felsbilder genauer datiert werden können.

Die Forscher untersuchten dabei den Wüstenlack in und rund um die Abbildungen. Wüstenlack ist ein dunkler Überzug, der auf Steinen und Felswänden auftritt. Die hauchdünne, manganreiche Kruste kommt auf fast allen Gesteinsarten vor. Den Erschaffern der Petroglyphen bot diese dunkle Oberfläche einen idealen Hintergrund: Die frisch eingeschnittenen Bilder stachen im Vergleich zu der schwarzen Schicht deutlich heraus. Aus geochemischer Sicht sind Petroglyphen wichtig, weil man an ihnen die Entstehung des Wüstenlacks über einen Zeitraum von mehreren Tausend Jahren genauer untersuchen kann.

Mithilfe eines RFA*-Handspektrometers maßen die Wissenschaftler direkt vor Ort die chemische Zusammensetzung der Bildoberfläche und des umgebenden Felses. Des Weiteren wurden Proben im Labor mittels Femtosekunden-Laserablations-ICP-Massenspektrometrie untersucht. Die Daten wurden dann mit Messungen an Felsbildern verglichen, die aufgrund der verwendeten Schriftart oder eingravierter Jahreszahlen genauer datiert werden konnten. Mithilfe der gemessenen Mangan- und Eisenwerte konnten die MPIC-Forscher so die Petroglyphen bisher unbekannten Alters in der Hima Region datieren. „Wir haben festgestellt, dass die Bilder fast durch das ganze Holozän entstanden sind“, sagt Prof. Andreae. Die ältesten unter ihnen sind etwa 7000 Jahre alt, die jüngsten sind vor wenigen hundert Jahren entstanden. „Unsere Datierungen stimmen mit dem kulturell oder ökologisch abgeleiteten Alter der in der Felsmalerei dargestellten Tier- und Menschenfiguren sowie mit den in verschiedenen Zeiträumen verwendeten Schriftstilen überein“, so Andreae weiter.

In einem nächsten Schritt wollen die Wissenschaftler die neue Methode zur Auswertung bereits gesammelter Daten aus einer anderen Region Saudi-Arabiens verwenden. In der Folge sind Expeditionen in Nordamerika und China geplant.

* Die Abkürzung RFA steht für Röntgenfluoreszenz-Analysatoren.

Quelle: Max-Planck-Institut für Chemie (idw)

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