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Irak: Unbekannte ermorden zwei Fernsehjournalisten

Archivmeldung vom 13.01.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.01.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Logo - Reporter ohne Grenzen e.V.
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Reporter ohne Grenzen (ROG) verurteilt den Mord an zwei Journalisten des Fernsehsenders Al-Scharkija in der irakischen Provinz Dijala. Der Korrespondent Saif Talal und der Kameramann Hassan al-Anbaki wurden am Dienstag von unbekannten Bewaffneten gestoppt und erschossen. Sie befanden sich auf dem Rückweg von einer Recherchereise mit einem hohen Sicherheitsbeamten.

"Dieser Doppelmord darf nicht ungestraft bleiben wie so viele Gewalttaten an Journalisten zuvor", sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr. "Die irakischen Behörden müssen alles tun, um die Verantwortlichen zu finden und zur Rechenschaft zu ziehen. Nur durch glaubwürdige Ermittlungen und konsequente Strafen kann die zügellose Gewalt gegen Journalisten im Irak gestoppt werden."

SAIF TALAL WURDE SCHON EINMAL VON BEWAFFNETEN ANGESCHOSSEN

Talal (27 Jahre) und Anbaki (28) waren in das nordöstlich von Bagdad gelegene Mukdadija gefahren, um über eine Serie von Bränden in Moscheen und Wohnhäusern zu recherchieren. Talal arbeitete seit vier Jahren als Korrespondent für den privaten Satellitensender Al-Scharkija. Im Januar 2014 war er schon einmal von Unbekannten beschossen und dabei schwer verletzt worden (http://t1p.de/pndm).

"Seine Berichterstattung missfiel bestimmten bewaffneten Gruppen", sagte Al-Scharkija-Nachrichtenchef Ali Wadschih. Der Sender werde sich durch den Anschlag nicht einschüchtern lassen und weiter unparteilich über die Ereignisse in der Provinz Dijala berichten. "Nichts wird uns dazu bringen, klein beizugeben." Seit der Gründung von Al-Scharkija im Jahr 2004 wurden mehr als zehn Journalisten des Senders im Zusammenhang mit ihrer Arbeit getötet. Der Sender mit Sitz in London gilt als pro-sunnitisch und gehört dem Medienunternehmer Saad al-Bassas, der bis 1992 Rundfunkchef unter dem damaligen Diktator Saddam Hussein war.

Der Irak gehört zusammen mit Syrien zu den gefährlichsten Ländern weltweit für Journalisten: Allein 2015 wurden im Irak mindestens neun Journalisten wegen ihrer Arbeit getötet (http://t1p.de/nz0i). Besonders schlimm ist die Lage in der Stadt Mossul, die seit Juni 2014 vom "Islamischen Staat" kontrolliert wird. Die Dschihadisten haben dort seitdem mindestens 48 Medienschaffende entführt und 13 davon ermordet (http://t1p.de/fg2x). Zehn werden noch immer in der Gewalt der Extremistengruppe vermutet.

Um gefährdete Reporter besser zu schützen, wirbt ROG bei den Vereinten Nationen dafür, einen UN-Sonderbeauftragten für den Schutz von Journalisten einzusetzen. Er könnte die UN-Mitgliedsstaaten zur Einhaltung ihrer einschlägigen völkerrechtlichen Pflichten anhalten und als Frühwarnstelle für akute Gefährdungsfälle fungieren.

Auf der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen steht der Irak auf Platz 156 von 180 Ländern. Weitere Informationen zur Lage der Journalisten im Irak finden Sie unter www.reporter-ohne-grenzen.de/irak/.

Quelle: Reporter ohne Grenzen e.V. (ots)

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