SPD fordert sofortige Einreise für Afghanen mit Aufnahmezusage

Bild: Staff Sgt. Teddy Wade / Wikimedia (PD)
Die SPD-Bundestagsfraktion drängt auf eine sofortige Einreise von 2.400 Afghanen mit Aufnahme-Zusagen aus Deutschland. "Bei allen Personen mit bestehenden Aufnahmezusagen steht Deutschland im Wort", sagte der zuständige Berichterstatter, der Bundestagsabgeordnete Hakan Demir, dem "Stern". "Sie müssen kommen dürfen. Sofort. Nicht erst, nachdem sie sich ihr Recht eingeklagt haben."
Anlass ist unter anderem eine Welle von Klagen gegen die deutsche
Bundesregierung. Am Freitag werden nach Informationen des Magazins 25
Klagen vor dem Verwaltungsgericht Berlin für die Erteilung von Visa
eingereicht. Sie betreffen Personen aus den 2.400 Afghanen, die in
Pakistan in laufenden Aufnahmeverfahren der Bundesregierung sind und
bereits Zusagen für Visa erhalten haben.
Die neue Bundesregierung
hatte die Programme Anfang Mai beendet und die Einreisen der in
Pakistan wartenden Menschen gestoppt. Allerdings gelten die zuvor
gemachten Zusagen als verbindlich. Derzeit prüfen Bundesinnenministerium
und Bundesaußenministerium deshalb, wie man mit den Menschen in
Pakistan umgeht. Bis zum Abschluss dieser Prüfung seien die Einreisen
aber weiter ausgesetzt.
Die Anwälte wollen jetzt im Eilverfahren
Visa für die Mandanten erreichen. Sie sehen aufgrund drohender
Abschiebungen der Menschen durch die pakistanischen Behörden eine
besondere Eilbedürftigkeit. In einer Klageschrift heißt es etwa über den
Kläger: "Dieser ist auch ausgehend von der Aufnahmezusage anerkannt von
der Beklagten als besonders gefährdet in Afghanistan klassifiziert.
Eine drohende Abschiebung nach Afghanistan wäre unzumutbar und so gut
wie irreversibel."
Quelle: dts Nachrichtenagentur