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Geiselopfer: Entführung in Ägypten hätte verhindert werden können

Archivmeldung vom 14.10.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Rund zwei Wochen nach Ende des Entführungsdramas in Ägypten haben zwei der deutschen Geiseln den ägyptischen Behörden eine "Verschleierungstaktik" vorgeworfen. Das sagten Heide Roll (60) und Frank Kresse (56) in einem Gespräch mit dem Bremer Weser-Kurier.

Das Paar aus Kassel äußerte sich erstmals zu der Entführung, bei der sie zusammen mit 17 weiteren Menschen aus Deutschland, Italien, Rumänien und Ägypten zehn Tage lang in der Hand von Kidnappern waren. Laut Roll und Kresse hätte die Entführung im Südwesten Ägyptens verhindert werden können, wenn es entsprechende Warnungen gegeben hätte. Sie werfen den ägyptischen Behörden vor, "aus Angst vor rückläufigen Touristenzahlen" nicht über zwei vorangegangene Zwischenfälle in der Region informiert zu haben. So soll im Januar eine kleine Reisegruppe mit Waffen bedroht und ausgeraubt worden sein. Im Februar war ein Schweizer zehn Tage lang in den Sudan verschleppt worden. Er hatte die Tat aber nicht gemeldet. Roll und Kresse betonen: "Hätten wir das alles gewusst, wären wir natürlich nicht dorthin gefahren." Das Auswärtige Amt bestätigte gestern, dass es erst seit dem 23. September eine Reisewarnung gibt. Das Paar aus Kassel trat damit Kritik entgegen, die Reise sei unverantwortlich gewesen. Unklar bleibt weiterhin, ob bei der Entführung Lösegeld geflossen ist. Nach Informationen von Roll und Kresse hatten sich die Geiselnehmer und der Krisenstab in Kairo auf ein Lösegeld in Höhe von zwei Million Dollar geeinigt. Dann gab es - fernab vom Lager der Geiseln - einen Angriff sudanesischer Soldaten auf eine Gruppe der Kidnapper, bei dem sechs Männer starben. Danach, so erzählen Roll und Kresse, seien die Kidnapper getürmt und hätten sie in der Wüste zurückgelassen. Erst nach einer gefährlichen 300-Kilometer-Fahrt traf die erschöpfte Gruppe auf ägyptische Soldaten. Das widerspreche offiziellen Darstellungen, die Geiselnehmer seien von sudanesischem Militär "eingekreist" gewesen. Das Paar aus Kassel widersprach auch Medienberichten, dass die Entführer die weiblichen Geiseln schlecht behandelt hätten. "Da wurden wohl alte Vorurteile gegen Muslime bedient", mutmaßt Kresse.

Quelle: Weser-Kurier

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