Wadephul setzt weiter auf Verhandlungslösung mit dem Iran

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.
Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) setzt weiter auf eine Verhandlungslösung mit dem Iran und verurteilt den Angriff der USA auf iranische Nuklearanlagen nicht. "Die deutsche Position ist, wir brauchen jetzt endlich Verhandlungen", sagte Wadephul am Sonntag der ARD.
"Ich hoffe, dass der Iran die Dringlichkeit erkennt. Es gibt jede
Möglichkeit, diesen Konflikt friedlich und im Einigungswege zu beenden.
Wir brauchen dazu eine iranische Bereitschaft, bis zum jetzigen
Zeitpunkt gibt es sie bedauerlicherweise nicht." Am Freitag hatte sich
Wadephul noch mit dem iranischen Außenminister zu Gesprächen in Genf
getroffen.
Zu der völkerrechtlichen Zulässigkeit des Angriffs
insgesamt und dem Beschuss von Anlagen, die grundsätzlich nach der
UN-Charta untersagt sind, will Wadephul sich nicht festlegen. "Wir haben
die Aussage des Iran und der Atomenergiebehörde, dass keine Strahlung
in einem messbaren Umfang ausgetreten ist. Wir wollen hoffen, dass es
dabei bleibt."
Der iranische Vize-Außenminister Majid
Takht-Ravanchi verwies auf eine rein zivile Nutzung des Programms und
darauf, dass momentan keine Gesprächsgrundlage gegeben sei. "Es ergibt
überhaupt keinen Sinn, weiterzuverhandeln", sagte er dem TV-Sender. "Wir
wollen keine Gespräche, nur um der Gespräche willen."
Linken-Chef
Jan van Aken nennt das Vorgehen der USA und Israel einen
völkerrechtswidrigen Angriffskrieg. "Das, was Washington da macht, ist
genauso völkerrechtswidrig, das drückt die UN-Charta genauso in die
Tonne wie das, was Russland in der Ukraine macht."
Quelle: dts Nachrichtenagentur