US-Senat rügt Bushs Kriegsgründe
Archivmeldung vom 06.06.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakUS-Präsident Bush weht scharfer Wind entgegen. Der Senat beschuldigt ihn, vor dem Irakkrieg die Gefahren durch das Regime in Bagdad übertrieben zu haben.
Ein Bericht des Geheimdienstausschusses des Senats wirft Bush und seinen Helfern vor, die Bewertung von Geheimdienstinformationen über die Waffenarsenale des Iraks und seine Zusammenarbeit mit Terroristen überzeichnet zu haben, um so Zustimmung für einen militärischen Angriff zu erhalten. Unstimmigkeiten zwischen den Geheimdiensten über das irakische Waffenprogramm und die angeblichen Verbindungen des damaligen irakischen Präsidenten Saddam Hussein zum Terrornetzwerk El Kaida hätten sie dagegen ignoriert.
„Fakten, die keine waren“
„Um ihr Ziel eines Krieges zu
verfolgen, präsentierte die Regierung mehrfach
Geheimdienstinformationen als Fakten, wenn diese ohne Substanz und
widersprüchlich waren oder einfach gar nicht existierten“, sagte der
Ausschussvorsitzende, der demokratische Senator John D. Rockefeller.
„Als Ergebnis wurde das amerikanische Volk in den Glauben versetzt,
dass die Gefahr aus dem Irak viel größer als in Wirklichkeit war.“
Der
170-seitige Bericht, der am Donnerstag (Ortszeit) nach jahrelangem
politischen Streit veröffentlicht wurde, markiert nach Einschätzung der
Zeitung „New York Times“ den Endpunkt einer fünfjährigen Untersuchung
über Missbrauch und falsche Einschätzung von Geheimdienstberichten im
Vorfeld der Irakinvasion im März 2003.Die Schlussfolgerungen des
Berichtes seien von allen acht demokratischen Ausschussmitgliedern und
zwei republikanischen Senatoren mitgetragen worden, heißt es. Der
Bericht beschuldige neben Bush vor allem auch Vizepräsident Richard
Cheney sowie andere hochrangige Regierungsangehörige. Die Sprecherin
des Weißen Hauses, Dana Perino, sagte, das Dokument stelle eine
„selektive Sichtweise“ dar.