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Ex-EZB-Chefvolkswirt Stark: EU wird Griechenland um jeden Preis im Euro halten

Archivmeldung vom 18.06.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Jürgen Stark (2013)
Jürgen Stark (2013)

Foto: Kandschwar
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Das ehemalige Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank, Jürgen Stark, rechnet damit, dass die internationalen Gläubiger Griechenland im Schuldenstreit letztlich entgegenkommen werden.

Wie Stark am Donnerstag im rbb-Inforadio sagte, wollen die EU-Staaten, dass Griechenland in der Euro-Zone bleibt. Darauf habe sich die Regierung in Athen eingestellt. Stark: "Die Gläubiger werden einlenken, indem sie weniger Bedingungen stellen und indem sie neues Geld zur Verfügung stellen, um auf jeden Fall und [...] was es auch kosten möge, Griechenland im Euro zu halten." Das geschehe vor allem aus politischen Gründen, betonte Stark. So übe die US-Regierung Druck auf die Europäer aus, Griechenland zu helfen, um zu vermeiden, dass Nato und EU destabilisiert werden. Von dem Treffen der Euro-Finanzminister in Luxemburg heute erwartete Stark aber keine Entscheidung.

Der ehemalige EZB-Chefvolkswirt warnte vor negativen Folgen für die europäische Integration, wenn einem Land um jeden Preis geholfen werde, obwohl es sich nicht an Regeln halte und auch nicht willens sei, diese umzusetzen: "Es muss ein Eigeninteresse des Landes da sein, sich aus dem Sumpf zu ziehen."

Stark wies die Befürchtung zurück, falls Griechenland den Euro aufgeben müsse, könnten danach weitere EU-Länder betroffen sein. Ehemalige Krisenstaaten wie Irland, Spanien und Portugal seien inzwischen auf einem guten Weg und würden von den Finanzmärkten auch anders behandelt. Ein Grexit wäre sicherlich eine Belastung, aber "es gibt keine billige Lösung für Griechenland mehr".

Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)

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