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Spaniens Ministerpräsident Rajoy setzt auf rasche Anleihekäufe durch EZB

Archivmeldung vom 06.09.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.09.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Mariano Rajoy Brey Bild: Iker Parriza / wikipedia.org
Mariano Rajoy Brey Bild: Iker Parriza / wikipedia.org

Der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy setzt in der Wirtschafts- und Finanzkrise seines Landes auf eine möglichst rasche Hilfe der Europäischen Zentralbank (EZB) durch Ankäufe spanischer und italienischer Staatsanleihen. "Es ist jetzt besonders wichtig, dass sich die ganzen Unsicherheiten um den Euro auflösen und wir uns wieder zu vernünftigeren Zinsen finanzieren können", sagte Rajoy der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Im Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die am morgigen Donnerstag nach Madrid reist, will Rajoy um die bislang verweigerte Zustimmung Deutschlands zu einem Ankauf von Staatsanleihen durch die EZB werben; über einen solchen Schritt will die EZB ebenfalls am Donnerstag entscheiden. "Die Risikoaufschläge sind nicht das Ergebnis der Fundamente der spanischen Wirtschaft, sondern der Zweifel am Euro. Deshalb beharre ich so sehr auf einer raschen Lösung", so der spanische Ministerpräsident.

Rajoy verband in dem Gespräch mit der Zeitung ein festes Bekenntnis zu Sparkurs, Reformen und Budgetdisziplin mit einer Bitte um Flexibilität der europäischen Partner bei der Finanzpolitik. "Die Risikoaufschläge und die Zinsdifferenzen machen unsere Anstrengungen zunichte", so der Regierungschef. "Es ist wichtig im Leben, Prinzipien zu haben. Aber manchmal ist es auch gut, flexibel zu sein." Er versicherte zugleich, dass er die deutschen Bedenken verstehe. Es gehe nun aber vordringlich darum, den Euro als Kernstück der Union zu stabilisieren. Den deutschen Wirtschaftsvertretern, die Kanzlerin Merkel nach Spanien begleiten, stellte Rajoy überdies "gute Gelegenheiten" für Investitionen und Kooperation in Aussicht.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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