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Wagenknecht für europaweites Programm gegen Jugendarbeitslosigkeit

Archivmeldung vom 01.07.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.07.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Sahra Wagenknecht Bild: sahra-wagenknecht.de
Sahra Wagenknecht Bild: sahra-wagenknecht.de

Die stellvertretende Vorsitzende der Linkspartei, Sahra Wagenknecht, hat sich für "ein europaweites Programm gegen Jugendarbeitslosigkeit" ausgesprochen. Zuvor waren Äußerungen der Politikerin, nach denen erst eine Ausbildungsoffensive in Deutschland gestartet werden solle, "bevor wir Talente aus anderen Ländern abwerben", auf Kritik in den eigenen Reihen gestoßen.

Wagenknecht sagte der Tageszeitung "Neues Deutschland" (Dienstagausgabe), "wir sind für offene Grenzen in Europa". Aber Bundeswirtschaftsminister Philip Rösler (FDP) wolle "etwas ganz anderes. Erst treiben deutsche Regierung und Troika die Wirtschaft in den Krisenländern in eine dramatische Krise und zerstören Millionen Arbeitsplätze, und dann sollen die talentiertesten Jugendlichen nach Deutschland abgeworben werden. Das ist Migration aus Not, und genau das falsche Rezept."

Rösler hatte zuvor Jugendliche in den von der Krise am stärksten betroffenen Ländern dazu aufgefordert, eine Berufsausbildung in Deutschland aufzunehmen - und später auch hierzulande zu arbeiten. Er wolle "deutlich machen, dass sie die Perspektive haben, als Fachkräfte zu bleiben".

Wagenknecht forderte stattdessen "ein europaweites Programm gegen Jugendarbeitslosigkeit". Wer den jungen Menschen in den von der Krise gebeutelten Staaten wirklich helfen wolle, müsse diesen Ländern "einen wirtschaftlichen Neustart ermöglichen. Sie brauchen Investitionshilfen statt Bankenrettungsmilliarden".

Mit Blick auf Röslers Äußerung, hierzulande seien Zehntausende Ausbildungsplätze nicht besetzt, sagte die Linken-Politikerin, "zur Wahrheit gehört auch, dass die deutschen Unternehmen in keinem Jahr seit der Wiedervereinigung ausreichend Ausbildungsplätze geschaffen haben, um allen Schulabgängern eine Lehrstelle anbieten zu können".

Linken-Politiker Bartsch weist Wagenknecht-Äußerungen zu Lehrlingen zurück

Der stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion, Dietmar Bartsch, hat Äußerungen der stellvertretenden Partei- und Fraktionsvorsitzenden Sahra Wagenknecht widersprochen, wonach deutsche Jugendliche bei der Vergabe von Ausbildungsplätzen Vorrang vor Jugendlichen aus südeuropäischen Krisenstaaten haben sollen. "Wir werden nicht arbeitslose Jugendliche in Griechenland, Spanien und Deutschland gegeneinander ausspielen", sagte er der "Mitteldeutschen Zeitung" (Dienstagausgabe).

"Die Merkel`sche Politik hat die chaotischen Verhältnissen in den südeuropäischen Ländern hervorgebracht. Es gibt daher auch eine deutsche Verantwortung." Der linke Außenpolitiker Stefan Liebich erklärte dem Blatt: "Ich verstehe jeden Südeuropäer, der wegen der deutschen Kürzungspolitik daheim keine Perspektive sieht. Deswegen kämpfen wir dagegen, freuen uns aber auch über jeden, der hier leben und arbeiten will. Die Linke ist für offene Grenzen."

Linkspartei: Erst eigene Arbeitslose ausbilden

Angesichts einer Million junger Arbeitsloser in Deutschland lehnt die Linke Vorschläge aus der Bundesregierung ab, deutsche Lehrstellen mit jungen Arbeitslosen aus Südeuropa zu besetzen. "Bevor wir die Talente aus anderen Ländern abwerben, müssen wir eine Ausbildungsoffensive in Deutschland starten und die verlorene Generation ausbilden", kritisierte die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht gegenüber der "Welt".

Sie verwies auf interne Zahlen der Bundesagentur für Arbeit, nach denen im Mai knapp eine Million Menschen zwischen 15 und 35 arbeitslos waren. Die Hälfte von ihnen hatte keine abgeschlossene Berufsausbildung. Die Einladung von Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) an junge Südeuropäer, in Deutschland eine Ausbildung zu beginnen, sei "eine Ohrfeige für Hunderttausende junge Menschen, die in Deutschland leben und von denen viele nie eine Chance bekommen haben." Ein Wirtschaftsminister, der das ignoriere, sei eine Fehlbesetzung.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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