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USA wollen in Afghanistan mit gemäßigten Taliban kooperieren

Archivmeldung vom 17.09.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.09.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Im Zuge ihrer neuen Afghanistan-Strategie wollen die USA auch mit so genannten gemäßigten Taliban kooperieren. Das sagte der US-Sicherheitsexperte Bruce Riedel, der das neue amerikanische Konzept mitentwickelt hat, stern.de.

Zudem fordert, er die Truppenstärke der afghanischen Armee auf 200.000 zu erhöhen. "Wir müssen jetzt erreichen, dass Afghanistan stark genug ist, mit Aufständischen mehr oder weniger selbst fertig zu werden. Wir brauchen mehr Ressourcen, Truppen wie Ausbilder. Und wir benötigen finanzielle Unterstützung auf lange Zeit", sagte Riedel stern.de Zudem brauche das Land ein Minimum an funktionierenden staatlichen Institutionen. "Dabei könnte man Taliban, die dem Dschihad abschwören, in eine neue Ordnung integrieren."

Die US-Regierung unter Barack Obama  will die amerikanischen Truppen am Hindukusch auf 68.000 Mann verdoppeln. Allerdings sieht sich Obama wachsender Kritik am Afghanistan-Einsatz ausgesetzt. Die Zustimmung in der Bevölkerung sinkt kontinuierlich, deshalb suchen die USA nach Wegen, um sich aus dem Land zurückzuziehen. Und zwar so, dass es nicht im Chaos versinkt. Dabei steht vor allem der Wiederaufbau und die Schutz der Bevölkerung im Mittelpunkt.

Mehr Engagement und den Einsatz von deutschen Bodentruppen fordert der ehemalige Bundesverteidigungsminister Volker Rühe (CDU): "Wir müssen uns jetzt mit voller Kraft engagieren - und zwar als gleichberechtigter Bündnispartner mit denselben Einsatzregeln, die auch für alle anderen gelten, etwa für Franzosen oder Briten", sagte Rühe stern.de.  "Auch Deutschland sollte mehr Bodentruppen entsenden." Denn der Vorfall in Kundus, als zwei Tanklastzüge auf Bundeswehr-Anordnung von US-Fliegern bombadiert wurden, habe gezeigt, dass es vor Ort zu wenige Bodentruppen gebe, so der Ex-Minister. Bis Ende 2011 müsse sich die Lage in Afghanistan "deutlich verbessert haben, und danach können wir einen schrittweisen Abzug unserer Truppen einleiten".

Kirsch: "Bundesregierung muss Polizei in Afghanistan verstärken"

Auf großes Befremden stößt beim Deutschen BundeswehrVerband die Haltung der Bundesregierung, wonach sie keine Veranlassung sieht, das deutsche Engagement für den Polizeiaufbau in Afghanistan zu verbessern. Der Kommandeur der Schutztruppe ISAF in der Nordregion, Brigadegeneral Jörg Vollmer, hatte die Bundesregierung dringend um finanzielle Mittel für die Einstellung und Bezahlung von 2500 Polizisten für die Region Kundus gebeten. Nur durch ständige und dauerhafte Präsenz afghanischer Sicherheitskräfte sei es möglich, den Taliban, die zunehmend Distrikte südlich von Kundus beherrschten, wirksam entgegenzutreten.

DBwV-Bundesvorsitzender Oberst Ulrich Kirsch: "Unsere Truppe stellt sich immer mehr die Frage, wie ernst es unsere Regierung wirklich meint, wenn sie vom Aufbau einer selbsttragenden Sicherheitsarchitektur spricht. Wie soll man es dann verstehen, wenn die Lagebeurteilung der militärischen Führung im Einsatzland einfach zur Seite gewischt wird."

Die nächste Bundesregierung müsse sich der Herausforderung stellen und die Mittel für einen beschleunigten zivilen Aufbau in Afghanistan und die Verstärkung von afghanischen Sicherheitskräften in erheblichem Umfang erhöhen, fordert Kirsch.

Quelle: stern / Deutscher BundeswehrVerband

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