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Pilotenvereinigung nimmt Germanwings gegen CDU-Kritik in Schutz

Archivmeldung vom 25.03.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.03.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Matthias Groote, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: Matthias Groote, on Flickr CC BY-SA 2.0

Die Pilotenvereinigung Cockpit hat die Fluggesellschaft Germanwings gegen Kritik aus der CDU im Zusammenhang mit dem Airbus-Absturz in Frankreich in Schutz genommen. "Die Vereinigung Cockpit erachtet das Recht auf freie Meinungsäußerung als ein sehr hohes Gut in einer Demokratie, jedoch sollte man sich als Person des öffentlichen Lebens auch über die Wirkung von Worten in einer solchen Zeit bewusst sein", sagte Cockpit-Sprecher Jörg Handwerg dem "Handelsblatt" (Onlineausgabe).

Aussagen, wie die des CDU-Bundestagsabgeordneten Karl-Georg Wellmann, "die objektiv nicht nachvollziehbar und darüber hinaus ohne fachliche Relevanz sind, sind in einer solchen Zeit deplatziert". Wellmann hatte am Dienstagabend in einem inzwischen wieder gelöschten Kommentar auf seiner Facebook-Seite geschrieben: "Vor Germanwings kann man nur noch warnen. Überalterte Maschinen und miserabler Service. Mit denen werde ich nicht mehr fliegen."

In einem weiteren Posting verteidigte er dem Bericht zufolge seine Aussage: "Da helfen die LH-Lobbyisten nicht weiter: Entweder war es ein Pilotenfehler, oder ein technisches Versagen. Beides für die auf dem Abstieg befindliche Fluggesellschaft katastrophal. Mich bewegen die vielen toten Kinder. Für kaltschnäuzige Kommentare, was für eine tolle Fluglinie das ist, fehlt mir jedes Verständnis."

Ermittler: Verwertbare Audiodatei auf Stimmenrekorder

Vom Stimmenrekorder der am Dienstag verunglückten Germanwings-Maschine sind nach Angaben der französischen Untersuchungsbehörde BEA eine verwertbare Audiodatei extrahiert worden. Allerdings könne man bisher noch keine Rückschlüsse auf den Hergang des Unfalls treffen, sagte ein BEA-Vertreter am Mittwoch. Die endgültigen Ergebnisse würden voraussichtlich erst in einigen Wochen oder Monaten vorliegen. Der zweite Flugschreiber sei noch nicht gefunden worden. 

Merkel gedenkt der Unglücksopfer

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Mittwoch die Absturzregion des verunglückten Germanwings-Flugzeugs besucht und der Opfer des Unglücks gedacht. "Es ist eine wahrhafte Tragödie", sagte Merkel in Seyne-les-Alpes. "Meine Gedanken sind bei den Angehörigen und ihren Freunden, aber auch bei allen Franzosen und den Menschen, die in dieser Region leben und mit großem Herzen Hilfe leisten." Zuvor hatte Merkel die Unglücksstelle besucht. 

De Maizière: Keine Hinweise für Anschlag auf Germanwings-Airbus

Laut Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) gibt es bislang keine Hinweise für einen Anschlag auf das Flugzeug der Lufthansa-Tochter Germanwings, das am Dienstagvormittag im Süden Frankreichs aus bislang ungeklärter Ursache abgestürzt war. "Es gibt keine belastbaren Hinweise darauf, dass die Ursache für den Absturz absichtlich durch Dritte gesetzt wurde", sagte de Maizière am Mittwoch in Berlin. Es werde aber mit Hochdruck "in alle Richtungen ermittelt", so der Innenminister weiter.

Spekulationen und Mutmaßungen zu möglichen Ursachen des Absturzes sollten aus Rücksicht auf die Angehörigen unterbleiben, betonte der CDU-Politiker. Unterdessen sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr, dass es derzeit noch keine Anhaltspunkte für mögliche Gründe des Absturzes des Germanwings-Fliegers gebe. "Es ist uns unerklärlich, wie so etwas einem technisch einwandfreien Flugzeug mit erfahrenen, bei der Lufthansa geschulten Piloten passieren konnte", sagte Spohr am Mittwoch in der Lufthansa-Zentrale in Frankfurt.

Das Flugzeug des Typs Airbus A320 war am Dienstagvormittag mit 150 Menschen an Bord im französischen Département Alpes-de-Haute-Provence abgestürzt. Nach ersten Angaben von Germanwings waren 67 Bundesbürger unter den Passagieren. Laut der französischen Polizei hat es bei dem Absturz keine Überlebenden gegeben.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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