Chat-Vorfall: Laschet nennt US-Sicherheitspanne "dilettantisch"
Archivmeldung vom 25.03.2025
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.03.2025 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićArmin Laschet (CDU), Außen- und Sicherheitspolitiker der Unionsfaktion, hat sich überrascht über das Sicherheitsleck der Jemen-Chats der US-Regierung gezeigt. "Ich hätte nicht vermutet, dass es so dilettantisch ist, dass man in offene Chatgruppen einen Journalisten einlädt, der das alles mithört, wie man mit anderen Ländern auch kriegerisch umgehen kann", sagte Laschet dem TV-Sender "Welt" am Dienstag.
Das sei "ein Maß an Unprofessionalität", das er einem US-Präsidenten "nicht zugetraut hätte".
Die
 antieuropäische Haltung, die sich in dem Chat von Trumps 
Vizepräsidenten und seinem Verteidigungsminister zeigt, verwundert 
Laschet hingegen nicht. "Dass er skeptisch ist zu Europa, haben wir in 
der ersten Amtszeit schon erlebt. Aber wir als Europäer - damals Jean 
Claude Juncker als Kommissionspräsident, Angela Merkel - haben ihm auch 
klargemacht: Ihr seid auch von uns abhängig. Handel beruht immer auf 
Gegenseitigkeit", so Laschet. "Und dann hat man am Ende doch noch 
gemeinsame Lösungen gefunden. Darauf setze ich auch jetzt."
Der 
Jemen-Chat und die sonstige Haltung der Trump-Regierung fügen sich aus 
Sicht von Laschet zu einem Gesamtbild, das Europa zu mehr Souveränität 
mahne. "Einzelne Chats verändern das nicht. Einzelne Reden verändern das
 nicht", sagte er. Aber der Gesamtauftritt der US-Administration lasse 
"schon zweifeln, ob die USA unter dieser Präsidentschaft noch 
verlässlich sind", so Laschet. "Und deshalb kommt es jetzt darauf an, 
was Präsident Macron immer 'Europäische Souveränität' genannt hat: dass 
wir alles tun, auch ohne die USA handeln zu können, wenn es erforderlich
 ist."
Er wünsche sich, dass die USA bei vielem dabeibleiben. 
"Wir brauchen sie. Wir brauchen sie übrigens auch für Wirtschafts- und 
Handelsbeziehungen. Wir brauchen sie in der Nato", sagte der 
CDU-Politiker. "Aber für den Fall, dass jemand entscheidet 'Wir sind 
nicht dabei', dann müssen wir Europäer vorbereitet sein. Und insofern 
besteht jetzt die Chance, einen neuen europäischen Integrationsschritt 
zu gehen und gemeinsam auch unsere Verteidigung zu organisieren."
Quelle: dts Nachrichtenagentur


 
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
       
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