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Afghanen wünschen sich längeren Bundeswehreinsatz

Archivmeldung vom 14.05.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.05.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Bundeswehr/Wilke
Bild: Bundeswehr/Wilke

Die afghanische Regierung warnt vor einem raschen Abzug der Bundeswehr. "Ohne die Hilfe der Deutschen wird die Armee schnell wieder auseinanderfallen", sagte der Gouverneur Atta Mohammed Noor dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel", "deswegen ist eine weitere Stationierung hier dringend erforderlich." Auch für die Zeit nach dem angepeilten Ende der Nato- Mission Ende 2014 solle die Bundeswehr der afghanischen Armee weiterhelfen, so der Gouverneur der Provinz Balkh.

Der Truppenbesuch der Bundeskanzlerin am Freitag könnte dagegen noch ein diplomatisches Nachspiel haben. Die afghanische Regierung erwägt nach Informationen des "Spiegel" sogar einen offiziellen Protest in Berlin, weil die Bundesregierung Kabul nicht vorab von der Visite informiert hatte und einen Besuch bei Präsident Hamid Karzai ausließ. Im Palast sprach ein enger Berater Karzais von einem "offenen Affront" durch die Bundesregierung. "In Deutschland wäre es ein Skandal, wenn wir ohne Vorankündigung in Berlin landen würden", so der Karzai-Berater, "aber mit uns Afghanen kann man es ja machen."

Bundeswehr will afghanische Ortskräfte bei Abzug nicht im Stich lassen

Die Bundeswehr will nach ihrem Abzug aus Afghanistan die Ortskräfte nicht im Stich lassen. "Wenn sie wirklich gefährdet sind, weil sie mit uns zusammengearbeitet haben, helfen wir ihnen", sagte Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe. "Für die Ortskräfte empfinde ich Verantwortung", versicherte er. Für die deutschen Streitkräfte sind rund 1300 Afghanen tätig, meist als Übersetzer, Fahrer, Wachpersonal. Wegen ihrer Kooperation müssen sie Anschläge von den Taliban fürchten. Diese Ortskräfte sollten laut de Maizière vordringlich in Afghanistan bleiben. "Da haben sie eine wichtige Brückenfunktion in der Zukunft", erklärte er. Über jeden Einzelfall müsse vor Ort entschieden werden, nicht in Berlin. Der Norden Afghanistans sei auch nach dem jüngsten Todesfall sicherer als der Süden. Insgesamt bleibe die Sicherheitslage aber labil. De Maizière: "Wir werden wohl auch nach 2014 kein wirklich friedliches Afghanistan erleben". Zur Mission im afrikanischen Mali erklärte er: "Ich kann mir vorstellen, Transport und logistische Unterstützung wie bisher fortzusetzen, dann aber im Auftrag der UN." Ob man dazu ein neues Mandat des Bundestages brauche, "müssen wir noch klären".

"Sehr wenig" hält der Minister davon, Waffen nach Syrien zu liefern. "Wir wissen nicht, wem wir die Waffen liefern und was die damit machen würden", sagte er. Wörtlich fügte er hinzu: "Ich zweifle an der Zuverlässigkeit der sogenannten Rebellen." Dass der amerikanische und der russische Außenminister alle an einen Tisch bringen wollten, sei für ihn "das erste richtige und wichtige Signal seit Wochen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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