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"Bild": Geheimpapier beschreibt Enttäuschung und Sorge der Menschen in Nordafghanistan

Archivmeldung vom 02.12.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.12.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Bundeswehr/Wilke
Bild: Bundeswehr/Wilke

Eine geheim eingestufte Analyse aus dem Hauptquartier der Bundeswehr im Norden Afghanistans belegt laut einem Bericht der Onlineausgabe der "Bild-Zeitung", wie wenig Zutrauen die Afghanen in eine friedliche Zukunft nach dem Abzug der ISAF-Truppen 2014 haben.

Die Geheim-Analyse beruhe laut dem Blatt auf zahlreichen Befragungen so genannter "Key Leader", Schlüsselfiguren, lokale Machthaber, Dorfälteste, einflussreiche Prediger. Nach zehn Jahren zwischen Krieg und Wiederaufbau würden diese afghanischen Schlüsselfiguren ihrer eigenen Regierung ein katastrophales Zeugnis ausstellen. Es gebe bei der Bevölkerung im Norden Afghanistans "keinerlei Vertrauen in die afghanische Regierung", heißt es laut bild.de in dem Bericht. Die afghanische Regierung sei für die Menschen "unsichtbar".

Westerwelle: Afghanistan hat Zukunft

Afghanistan soll nach dem Abzug der internationalen Kampftruppen nicht den Eindruck bekommen, erneut im Stich gelassen worden zu sein. "Die Welt darf die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen", schreiben der deutsche Außenminister Guido Westerwelle und sein afghanischer Amtskollege Zalmai Rassoul in der Tageszeitung "Die Welt" (2.12.1011): "Auch nach dem Abzug der Isaf müssen wir weiter gemeinsam daran arbeiten, die zusammen erreichten Fortschritte zu bewahren und auszubauen. Deshalb braucht Afghanistan eine klare und verlässliche Verpflichtung zu einem langfristigen Engagement über 2014 hinaus." Dies sei das Ziel der Internationalen Afghanistan-Konferenz, die am 5. Dezember in Bonn stattfindet.

Die drei großen Themen, die dort zu diskutieren seien, beträfen die schrittweise Übernahme der Sicherheitsverantwortung durch afghanischen Kräfte, ein langfristiges internationales Engagement für den Aufbau des Landes sowie die Unterstützung des afghanischen Versöhnungsprozesses. Allerdings betonen die Autoren: "Niemand will einen Frieden, der keiner ist. Gewaltverzicht, der Bruch mit dem internationalen Terrorismus und die Achtung der afghanischen Verfassung und grundlegender Menschenrechte, einschließlich der Frauenrechte, sind unverzichtbare und nicht verhandelbare Elemente einer jeden Einigung im afghanischen Friedensprozess."

Afghanistan müsse sich auf den Respekt und die Unterstützung seiner Nachbarn in der Region für seinen Friedensprozess verlassen können, denn Stabilität und Sicherheit in Afghanistan hingen eng mit Stabilität und Sicherheit in der Region zusammen. Trotz gewisser Fortschritte in Bildung, Infrastruktur und Gesundheitsversorgung könne das heute Erreichte nicht genügen, schreiben Rassoul und Westerwelle. Damit Afghanistan ein stabiles Gemeinwesen werde, von dem keine Gefahr für den Frieden mehr ausgeht, seien die Afghanen auch künftig auf die Hilfe der internationalen Gemeinschaft angewiesen. Für dieses vor allem zivile Engagement soll die Konferenz in Bonn ein en Grundstein legen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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