EU-Politiker wollen Gegenmaßnahmen gegen Trumps neue Zolldrohungen
Der Vorsitzende des Handelsausschusses im EU-Parlament, Bernd Lange (SPD), fordert mit Blick auf Donald Trumps neue Zoll-Drohung Gegenmaßnahmen. So sollten die EU-Mitgliedsstaaten das Anti-Erpressungsgesetz der EU scharfstellen. Eine Erpressung im Sinne des Gesetzes liege nun "eindeutig vor", da der US-Präsident die EU dazu aufgefordert hat, ihre Digitalgesetze abzuschaffen, sagte Lange dem "Handelsblatt".
Das Gesetz erlaubt der EU, mit Gegenmaßnahmen auf wirtschaftliche
Erpressung zu antworten. "Die Einmischung in unsere eigenen Gesetze ist
eine andere Nummer - das geht weit über Zölle hinaus", so Lange weiter.
"Das können wir nicht akzeptieren."
Auch andere
EU-Spitzenpolitiker fordern, dass die EU Trumps Erpressungen nicht
weiter nachgibt. "Alle EU-Gesetze müssen umgesetzt werden", sagte der
EVP-Fraktionsvorsitzende Manfred Weber (CSU) dem "Handelsblatt". Dies
gelte auch für Digitalgesetze.
Die Europaabgeordnete Alexandra
Geese (Grüne) plädiert für einen Strategiewechsel. "Keine Absprache wird
Trump dazu bringen, die Souveränität anderer Länder zu respektieren",
sagte sie der Zeitung. Die EU solle sich an die Spitze der Bewegung
freier Demokratien stellen.
US-Präsident Donald Trump hatte in
der Nacht auf Dienstag auf seiner Social-Media-Plattform mit neuen
Zöllen gedroht. Sollte die EU ihre "Gesetze über Digitale Dienste und
Gesetze über Digitale Märkte" (DSA und DMA) nicht "widerrufen", werde er
neue Zölle erheben und Exportbeschränkungen für US-Halbleiter erlassen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur