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Anschläge auf Kirchen im Irak verschärfen Flüchtlingsdrama

Archivmeldung vom 08.01.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.01.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Anlässlich der jüngsten Angriffe auf mehrere Kirchen und Klöster im Irak zu Beginn des Weihnachtsfestes der orthodoxen Christen erklärt die Sprecherin für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Erika Steinbach MdB:

Die irakische Regierung ist angesichts der erneuten Anschläge gegen Christen aufgefordert, endlich den Schutz der Religionsfreiheit, insbesondere die von christlichen Minderheiten, zu gewährleisten.

Agenturberichten zufolge haben Extremisten im Vorfeld des orthodoxen Heiligabends mit Sprengsätzen vier Kirchen sowie drei Klöster in den irakischen Großstädten Bagdad und Mossul angegriffen und sechs Menschen dabei verletzt.

Da gleichzeitig auch das katholische Fest Epiphanie gefeiert wurde, wird die Anschlagsserie als gezieltes Signal an die Christen interpretiert. Der chaldäische Erzbischof von Kirkuk, Louis Sako, sagte dem Pressedienst Asianews, die Anschläge seien offenbar Teil eines koordinierten Plans.

Diese Sprengstoffattacken machen deutlich, warum die Sicherheitslage im Irak in den letzten Jahren zur größten Flüchtlingsbewegung im Nahen Osten seit 1948 geführt hat: circa 4,5 Millionen Iraker sind auf der Flucht, davon etwa die Hälfte als Binnenflüchtlinge im eigenen Land. Von den über zwei Millionen Menschen, die in die Nachbarländer geflohen sind, befindet sich die Mehrheit mit über 1,4 Millionen Irakern in Syrien.

Die Situation der irakischen Flüchtlinge in den Nachbarstaaten verschärft sich zusehends: aufgrund der hohen Kosten für Lebensmittel und Wohnungen droht den Flüchtlingen, welche - gut ausgebildet - zu einem großen Teil die frühere irakische Mittelschicht darstellten, die materielle Verelendung.

Besonders dramatisch sieht die Lage der irakischen Christen aus, die aus dem Irak geflohen oder vertrieben worden sind, wo das Christentum nach 2000 Jahren in mehreren Regionen jetzt vor dem Ende seiner Existenz steht. Als religiöse Minderheit sind die Christen bevorzugtes Ziel von Extremisten und haben oft keine inländische Fluchtmöglichkeit.

Angesichts der fehlenden Perspektiven der irakischen Flüchtlinge, in ihre Heimat zurückzukehren, sowie deren schleichende Verarmung sind die Aufnahmeländer wie Syrien zunehmend durch politische Instabilität gefährdet. Weil es jedoch keine Flüchtlingslager gibt, wird das humanitäre Drama in Europa kaum von der breiten Öffentlichkeit wahrgenommen.

Die CDU/CSU-Arbeitsgruppe Menschenrechte und Humanitäre Hilfe wird sich deshalb auf ihrer diesjährigen Klausurtagung im Februar mit der Situation der irakischen Flüchtlinge intensiv beschäftigen.

Quelle: CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag

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