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Ebola-Krise: GroKo legt Sonderhilfsprogramm für Westafrika auf

Archivmeldung vom 07.04.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.04.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Ebola Patient  Bild:  The Speaker, on Flickr CC BY-SA 2.0
Ebola Patient Bild: The Speaker, on Flickr CC BY-SA 2.0

Als Reaktion auf die Ebola-Krise legt die Bundesregierung ein Sonderhilfsprogramm für Westafrika auf und plant den Aufbau einer Weißhelm-Truppe aus Ärzten, Technikern und Spezialisten. "Wir werden den Aufbau der Gesundheitssysteme und einer besseren Krisenreaktion in Afrika mit 200 Millionen Euro fördern", sagte Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) der "Bild".

Die drei von der Epidemie am stärksten betroffenen Länder Liberia, Sierra Leona und Guinea seien wirtschaftlich um fünf bis zehn Jahre zurückgeworfen worden. "Auch wenn sich die Scheinwerfer der Welt von Westafrika abwenden, dürfen wir die Region nicht allein lassen", sagte Müller.

Die geplante Weißhelm-Truppe werde Deutschland notfalls im Alleingang aufbauen, erklärte der Minister weiter. "Wir werden bei der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) eine Kernmannschaft von Weißhelmen aufstellen, die in drei bis fünf Tagen überall auf der Welt im Einsatz sein kann", sagte Müller. Ob sich andere Nationen an der Initiative beteiligen, sei davon unabhängig. "Wir machen den Vorreiter, hoffen aber, dass sich diese Idee wenigstens auf europäischer Ebene durchsetzt", sagte der Entwicklungsminister.

Am Dienstag bricht Müller zusammen mit Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) zu einem viertägigen Besuch ins Ebola-Gebiet nach Westafrika auf.

Ärztepräsident: Regierung und Wissenschaft haben Ebola unterschätzt

Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat Regierung, Wissenschaft und Hilfsorganisationen vorgeworfen, die Ebola-Seuche in Afrika unterschätzt zu haben. "Es wurde auf die Ebola-Krise nicht schnell genug reagiert. Diesen Vorwurf mache ich aber nicht der Regierung allein, sondern uns allen. Auch die wissenschaftliche Community und die Hilfsorganisationen haben die Ausbreitung von Ebola unterschätzt", sagte Montgomery der "Rheinischen Post". "Wir haben alle die Dramatik dieser Krise unterschätzt." "Als die Krise in ihrer ganzen Dimension erkannt war, hat die Regierung gut reagiert", sagte Montgomery. Die Dynamik der Ausbreitung sei auch deshalb falsch eingeschätzt worden, weil sich kein Mensch habe vorstellen können, wie desolat die Situation der Gesundheitsversorgung in den von Ebola betroffenen westafrikanischen Staaten sei. Montgomery forderte eine "weltweite Initiative", um die Bevölkerung in den betroffenen Regionen zu impfen. "Solche Landstriche entvölkernde Krankheiten lassen sich nur mit Impfungen beseitigen", sagte der Ärztepräsident.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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