Ostsee: Brand auf Öltanker "Annika" gelöscht
Archivmeldung vom 12.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo Babić 
        
        
        Foto: Krib
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.
Das Feuer an Bord des deutschen Öl- und Chemikalientankers "Annika" in der Ostsee ist am frühen Samstagmorgen vollständig gelöscht worden. Die Ladung des Schiffs, etwa 640 Tonnen Öl, war von dem Feuer nicht betroffen, teilte das Havariekommando des Bundes am Samstag mit.
Am frühen Morgen wurde der Tanker in den Rostocker Überseehafen 
geschleppt. Gegen 1 Uhr bugsierten ihn vier Schlepper zu einem 
Liegeplatz. Im Hafen soll eine Ölsperre um die "Annika" gelegt werden, 
um etwaige Verunreinigungen des Wassers zu vermeiden. Um zu überprüfen, 
ob der Rumpf Schaden genommen hat, werde das Schiff zudem durch Taucher 
untersucht, hieß es.
Das Feuer hatte offenbar das gesamte Heck 
des Schiffs erfasst. Einer ersten Einschätzung der Feuerwehr zu folge 
könnte das Feuer im Maschinenraum ausgebrochen sein. Während des 
Einsatzes war nicht klar, wo der Brand begonnen hatte, so das 
Havariekommando. Neben dem Maschinenraum war auch ein Lager für Farben 
und Lacke als möglicher Brandherd in Betracht gezogen worden. Aufschluss
 darüber sowie über die Brandursache sollen die Ermittlungen der Polizei
 geben.
Nachdem am Freitag kurz nach 9 Uhr eine Alarmierung über 
Funk bei Seenotrettern eingegangen war, waren gegen 10 Uhr alle sieben 
Besatzungsmitglieder vom Seenotrettungsboot Wilma Sikorski abgeborgen 
worden. An dem gesamten Einsatz waren insgesamt etwa 120 Einsatzkräfte 
beteiligt.
Der Brand hatte Umweltschützer alarmiert. "Mit dem 
brennenden Öltanker droht eine Umweltkatstrophe in unmittelbarer Nähe 
des Naturschutzgebiets Kadetrinne", hatte Greenpeace-Meeresexpertin 
Daniela von Schaper am Freitag gesagt. "Durch dieses Gebiet wandern 
Schweinswale, Seevögel ziehen durch und hier finden sich wertvolle 
Steinriffe. Tritt auch nur ein Bruchteil der fast eine Million Liter 
Schweröl aus, wäre das eine massive ökologische Katastrophe für die 
Ostsee, die schon heute in einem kritischen Zustand ist."
Erst 
vor Kurzem hatte Greenpeace auf die Gefahren von Ölunfällen durch die 
russische Schattenflotte in der Ostsee hingewiesen. "Nun zeigt dieser 
Brand, welches Risiko auch reguläre Öltanker darstellen", sagte von 
Schaper.
Quelle: dts Nachrichtenagentur

 
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
       
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