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Im Kampf gegen das Coronavirus setzt China KI, Drohnen und Roboter ein

Archivmeldung vom 06.02.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.02.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
飞行中的小型四旋翼飞行器
飞行中的小型四旋翼飞行器

Foto: Airbunny
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

China setzt auf Künstliche Intelligenz und andere Hochtechnologien im Kampf gegen 2019-nCoV. Einwohner Shanghais, die der „Risikogruppe“ angehören, werden von Robotern angerufen, die die menschliche Stimme erkennen können und sie über ihren Gesundheitszustand befragen. Auch Drohnen kommen zum Einsatz, berichtet das russische online Magazin "Sputnik".

Weiter heißt es auf deren deutschen Webseite: „Das Unternehmen Baidu informierte kürzlich, dass sein KI-System Bilder von Kameras scannen und in der Menschenmenge einzelne Personen mit Fieber erkennen könne. Der Konzern Alibaba stellt seine KI-Kapazitäten für die genetische Entzifferung des Virus bereit. Inwieweit sind Hochtechnologien im Kampf gegen Seuchen hilfreich?

„Na, Oma, was guckst du so? Das ist unsere Dorf-Drohne! Wenn du keine Schutzmaske trägst, solltest du lieber zu Hause bleiben. Und du solltest mir nicht weglaufen. Alle im Dorf sagen, du willst keine Maske tragen. Sie konnten dich nicht überreden und mussten eine Drohne zu dir schicken!“

Ein Video, auf dem zu sehen ist, wie eine Drohne eine ältere Frau zur Vernunft aufruft, wurde sehr populär in den chinesischen sozialen Netzwerken:

​Drohnen werden eingesetzt, um dünn besiedelte ländliche Gegenden zu patrouillieren. Sie entdecken Menschen, die die einfachsten Vorsichtsmaßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus vernachlässigen, also keine Schutzmasken tragen oder sich versammeln, um beispielsweise Karten oder Mah-Jongg zu spielen. Die Behörden empfehlen der Bevölkerung, ohne Not ihre Häuser nicht zu verlassen und Orte zu meiden, wo sich viele Menschen versammeln. Und unbedingt Schutzmasken zu tragen.

Natürlich wird im Kampf gegen die Seuche vor allem auf erprobte Methoden zurückgegriffen. Es werden Quarantänen verhängt, wobei Erkrankte isoliert und in Kliniken behandelt werden. Forscher entwickeln Impfstoffe gegen das neue Virus.

Aber auch hochmoderne Technologien werden eingesetzt, um die Menschen zusätzlich zu schützen und ihre Arbeit zu optimieren. So ist es schwer, entlegene Dörfer mit dem Auto zu erreichen – viel effizienter ist es, eine Drohne hinzuschicken: Dadurch können größere Gebiete erfasst und auch Menschen entdeckt werden, die gegen die Regeln verstoßen.

Ein anderes Beispiel: Ärzte müssen Menschen abtelefonieren, die sich in der Risikogruppe befinden. Das ist erforderlich, um die potenzielle Verbreitung der Krankheit festzustellen und gleichzeitig den Menschen Hinweise zu Präventions- bzw. Behandlungsmaßnahmen zu geben. Um die wichtigsten Fragen (nach dem Namen, Wohnort, Alter, Geschlecht, Wohlbefinden usw.) zu stellen, ist eine gewisse Zeit erforderlich. Ein Arzt kann binnen mehrerer Stunden etwa 200 Menschen abtelefonieren. Zum Vergleich: Ein Roboter kann gleichzeitig mehrere Anrufe machen und dieselbe Aufgabe innerhalb von fünf Minuten erfüllen.

KI-Technologien samt Robotertechnik gestatten es, nicht nur das Personal vor der Ansteckung zu bewahren, sondern auch die Effizienz der geleisteten Arbeit zu fördern, erläuterte Professor Xu Canhao von der Universität Suzhou gegenüber Sputnik.

„Der Einsatz von Robotertechnik erlaubt es, die Weiterverbreitung der Seuche zu verhindern, denn Roboter sind für biologische Viren nicht anfällig. Deshalb können sie Menschen bei der Erfüllung vieler Arbeiten ersetzen, die mit der Vorbeugung der Seuchenverbreitung und der Beseitigung von Katastrophenfolgen verbunden sind. So spielten Roboter eine wichtige Rolle nach dem AKW-Unglück in Fukushima, weil sie nicht so anfällig für Strahlung wie Menschen sind. Und was die Software angeht, so ist sie bei der Genom-Analyse und bei der Entwicklung von Impfstoffen sehr hilfreich. Soweit ich weiß, arbeiten die Konzerne Huawei und Huazhong gemeinsam an einem Impfstoff, wobei KI eingesetzt wird.“

Am einfachsten können potenzielle Virusträger entdeckt werden, indem ihre Körpertemperatur gemessen wird. Aber wo viele Menschen sind (an Flughäfen, in Bahnhöfen usw.), ist diese Aufgabe kaum erfüllbar. Hinzu kommt, dass die Ärzte, die sich damit befassen, einer Gefahr ausgesetzt werden. Die Firma Baidu teilte kürzlich mit, dass sie KI-Technologien einsetze, um Menschen mit Fiebermerkmalen in der Menge zu finden. Das zuständige Personal werde sofort verständigt, die mutmaßlichen Virusträger speziell untersucht.

Aber die Anwendung modernster Technologien sei nicht nur für den Kampf gegen das Coronavirus wichtig, sondern auch auf Perspektive, fuhr der Experte fort. Denn es werden riesige Datenmengen gesammelt, die später analysiert werden, um eventuell neue Seuchen zu verhindern.

„Laut Berichten, die in solchen Fachmedien wie ‚Nature‘, ‚The New England Journal of Medicine‘ usw. veröffentlicht wurden, hatten sich schon früher Merkmale des jetzigen Coronavirus beobachten lassen. Aber es gab gewisse Probleme mit der Datenübertragung. Wenn wir diese Daten mithilfe von KI und anderer Methoden analysieren, werden wir künftig die Verbreitung dieser Erkrankung viel effizienter kontrollieren können. Denn wenn das Virus in einer Frühphase entdeckt wird, können die Verluste minimiert werden, so dass eine Seuche unterbunden wird. Und wenn die Seuche schon ausgebrochen ist, geraten wir in eine passive Position. Wir müssen Maßnahmen ergreifen, die sehr kostspielig sind und viel Zeit in Anspruch nehmen. Und das beeinflusst das Leben der Menschen. Also ist es enorm wichtig, Maßnahmen rechtzeitig zu ergreifen.“

Künstliche Intelligenz ist so gestaltet, dass sie umso effizienter funktioniert, wenn sie möglichst viele Informationen sammelt. China mache gerade deshalb große Fortschritte bei der KI-Entwicklung, weil es wegen der riesigen Bevölkerungszahl über entsprechend viele Daten verfügt. Schon jetzt produzieren gleich mehrere High-Tech-Unternehmen, insbesondere Tencent, medizinische KI-Programme, die Ärzten helfen, Röntgenbilder zu analysieren, um beispielsweise Krebserkrankungen zu erkennen. Vorerst wurden über das neue Coronavirus nicht so viele Informationen gesammelt, aber die Datenbanken werden permanent vervollkommnet und werden künftig zweifellos eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung bzw. Behandlung des Coronavirus spielen."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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