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Cyber-Kriege: Neue US-Doktrin beunruhigt Experten

Archivmeldung vom 08.02.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.02.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Heute technisch mögliches Cyberspace-Erlebnis, hier mit einer VR-Ausrüstung der NASA
Heute technisch mögliches Cyberspace-Erlebnis, hier mit einer VR-Ausrüstung der NASA

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Cyber-Kriege-Doktrin, die dem US-Präsidenten demnächst vorgelegt werden soll, stößt bei russischen Experten, wie Radio "Stimme Russlands" online berichtet, auf Kritik. Sie soll den USA präventive Attacken im Cyberspace ermöglichen, und zwar ohne Rücksicht auf geltende Völkerrechtsnormen.

Im Beitrag von Andrei Fedjaschin und Aleksei Liachow ist zu lesen: "An der neuen Cyber-Doktrin wurde seit zwei Jahren gebastelt. Experten des Weißen Hauses haben inzwischen analysiert, ob diese Doktrin den geltenden Völkerrechtsnormen und Konventionen entspricht. Nun wurde festgestellt: Der US-Präsident darf befehlen, jedes Ziel im Cyberspace mit Schadprogrammen präventiv anzugreifen, falls die Vereinigten Staaten dieses Ziel für gefährlich einstufen. Ilja Satschkow, Geschäftsführer des IT-Unternehmens Group-IB, sagt, dies schaffe einen beunruhigenden Präzedenzfall:

„Generell sollten diese Angelegenheiten offenbar von den Vereinten Nationen geregelt werden. Wenn es zu einem Militäreinsatz kommt (egal, ob es sich dabei um einen Cyber- oder einen konventionellen Krieg handelt), darf nur die internationale Gemeinschaft entscheiden, was mit dem Aggressor geschehen soll. Falls ein Land diese Entscheidung im Alleingang trifft, ist das ein Verstoß gegen die klassischen Völkerrechtsverträge, die nach dem Zweiten Weltkrieg zustande gekommen sind.“

Der genaue Inhalt der neuen Cyber-Doktrin wird geheim gehalten. Bei deren Entwicklung soll der zum neuen CIA-Chef nominierte John Brennan eine zentrale Rolle gespielt haben. Zuvor war er dafür zuständig, die Regeln für Drohnen-Einsätze gegen Terroristen zu konzipieren. Wie die „New York Times“ schrieb, enthält die Cyber-Doktrin viele Normen, die auch bei Drohnen-Einsätzen gelten. Der unabhängige IT-Experte Alexander Baulin warnt, ein Cyber-Angriff könne irrtümlich auch Unschuldige treffen:

„Es wird ziemlich schwer sein, eine Cyber-Attacke genau zu definieren. Offenbar wird die Wahrscheinlichkeit zunehmen, dass unschuldige Menschen dadurch zu Schaden kommen, wenn man sie aus unerklärlichen Gründen für Aggressoren hält. Das wirdgewöhnliche Hacker betreffen.“

US-Experten räumen ein: In Bezug auf das mögliche Schadenausmaß für die Infrastruktur und die Wirtschaft wären die den USA bereits zur Verfügung stehenden Cyberwaffen mit Atomwaffen zu vergleichen. Deshalb darf lediglich der Präsident einen Einsatz befehlen.

Obama soll bereits eine Cyber-Attacke gegen die iranische Uran-Industrie genehmigt haben. US-Zeitungsberichten zufolge wurde die Arbeit iranischer Anreicherungs-Anlagen dadurch für mehrere Monate lahmgelegt.

Das United States Cyber Command besteht seit Februar 2011, dessen Chef ist GeneralKeith Alexander. Dieser hatte zuvor die National Security Agency geleitet. Im Rahmen der neuen Doktrin soll er nun auch dafür zuständig sein, die gefährlichsten Gegner zu nennen und die Richtungen geplanter Cyber-Angriffe zu bestimmen."

Quelle: Text Andrei Fedjaschin, Aleksei Liachow - „Stimme Russlands"

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