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Ökonom Gerken kritisiert Änderungen beim Bruttoinlandsprodukt

Archivmeldung vom 20.08.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.08.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Der Freiburger Ökonom Lüder Gerken hat die zum 1. September geplanten Änderungen beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) scharf kritisiert. "Nur die maroden Euro-Staaten frohlocken, denn es senkt ihre Staatsschuldenquote", sagte Gerken in einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Die neuen Messungen öffneten der Willkür Tür und Tor. Die EU führt vom kommenden Monat an neue einheitliche Standards zur besseren Vergleichbarkeit ein. Dann fließen in die BIP-Zahlen auch Forschungsausgaben und der Waffenkauf als Investitionen ein. Zudem berücksichtigen die Statistiker Drogenhandel, Zigarettenschmuggel und Prostitution als Schätzung. "Das BIP wird zu einem noch fragwürdigeren Maß", kritisierte Gerken, der Vorsitzender der Stiftung Ordnungspolitik und des Centrums für Europäische Politik ist. Niemandem sei die Höhe der Einnahmen aus Drogenhandel, Prostitution und Zigarettenschmuggel bekannt. Dennoch würden die Statistiker diese Ausgaben in der EU zu 2,4 des BIP summieren. Schon das heutige BIP-Konzept sei hoch problematisch: "Sogar die Explosion eines Atomkraftwerks wirkt sich segensreich für das Wirtschaftswachstum aus", sagte Gerken. Die Notfall- und Rettungsmaßnahmen, die Reparatur- und Entseuchungskosten, die Behandlung und lebenslange Pflege verstrahlter Menschen würde das BIP steigern und einen kräftigen Wachstumsschub bringen. Andere wohlstandssteigernde Entwicklungen würden dagegen im BIP nicht erfasst, kritisierte der Ökonom. "Wenn etwa ein Autohersteller ein neues Modell mit besserer Ausstattung auf den Markt bringt, ohne den Preis zu erhöhen, steigt unser Wohlstand, aber nicht das BIP", sagte Gerken.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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