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Ökonomen warnen vor Konjunkturrückschlag bei Eskalation der Nahost-Unruhen

Archivmeldung vom 14.09.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.09.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Die durch einen Schmäh-Film aus den USA über den Propheten Mohammed ausgelösten Spannungen in den arabischen Ländern sowie der Dauerkonflikt zwischen Israel und dem Iran könnten nach Einschätzung von Ökonomen bei einer weiteren Eskalation die Weltwirtschaft empfindlich treffen. "Die Weltwirtschaft ist anfällig für geopolitische Schocks", sagte der Chefvolkswirt der Dekabank, Ulrich Kater, "Handelsblatt-Online". "Viele Volkswirtschaften versuchen, ihre heimischen Schuldenprobleme niederzuringen, das wirtschaftliche Zukunftsvertrauen ist immer noch gering."

Besonders nach großen Finanzschocks bleibe die Wirtschaft lange anfällig. "Negative Einflüsse können größere Schäden anrichten als in robusteren Zeiten", erläuterte Kater. So könne ein "sprunghaftes Ansteigen" des Ölpreises die ohnehin schwächelnde Konjunktur in vielen Industrieländern "empfindlich" treffen Der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer, zeigte sich besorgt wegen eines möglichen militärischen Konflikts zwischen Israel und Iran. "Ein Krieg wäre jenseits der menschlichen Opfer eine große Belastung für die Weltwirtschaft", sagte Krämer "Handelsblatt-Online".

Krämer sagte aber auch, dass es nicht das Nahost-Risiko sei, unter dem die Weltwirtschaft seit einiger Zeit leide. "Wichtiger ist die Unsicherheit, die von der Staatsschuldenkrise im Euro-Raum ausging", gab er zu bedenken. Die sich abzeichnenden massiven Staatsanleihekäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) seien zwar dazu gedacht, das Risiko eines Auseinanderfallens der Währungsunion zu bannen und die Weltwirtschaft nach und nach zu stabilisieren. "Aber der Preis wird insofern hoch sein, als der Euroraum zu einer italienischen Währungsunion mutiert."

Nach Einschätzung des Frankfurter Wirtschaftsforschers Thorsten Polleit bergen hingegen die politische Spannungen im Nahen Osten "in der Tat Gefahren für die ohnehin angeschlagene internationale Konjunkturlage". Vor allem ein weiter steigender Ölpreis, der sich durch die inflationären Geldpolitiken ohnehin bereit s erheblich verteuert habe, könne zu "weiteren Kostenbelastungen für Konsumenten und Unternehmen führen, die die Nachfrage dämpfen", sagte Polleit "Handelsblatt-Online"

Der Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in der Hans-Böckler-Stiftung, Gustav Horn, schließt nicht aus, dass sich durch die Unruhen ein weltwirtschaftliches Risiko entwickeln könne. "Um eine konjunkturelle Dämpfung zu erzeugen, müssten die Unruhen die globale Ölförderung nachhaltig vermindern", sagte Horn "Handelsblatt-Online". Das sei derzeit nicht erkennbar. "Wahrscheinlich ist aber, dass die Spekulation an den Rohstoffmärkten in diese Richtung gehen dürfte", schätzt der IMK-Chef. Das wiederum habe in der Regel steigende Benzinpreise bei uns zur Folge.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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