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Bulgarische Krankenschwestern erheben schwere Folter-Vorwürfe gegen Libyen

Archivmeldung vom 02.08.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.08.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Zwei der fünf bulgarischen Krankenschwestern, die vorige Woche aus libyscher Gefangenschaft freikamen, haben in ersten Interviews schwere Vorwürfe gegen Libyen erhoben. "Man schlug mich mit Büchern in den Nacken und mit Schläuchen auf die Fersen", sagte die 41 Jahre alte Krankenschwester Nassja Nenova zu stern.de.

Vier bis fünf Mal sei sie außerdem mit Stromschlägen gefoltert worden. "Sie legten mich auf ein Bett und verbanden meine Hände und Füße mit Kabeln. Mit einem Gürtel schnallten sie mich unter der Brust fest, damit ich mich nicht bewegen konnte. Es sind unbeschreibliche Schmerzen." Um der Folter zu entgehen, unternahm sie in Isolationshaft einen Selbstmordversuch. Man habe sie, die Krankenschwester Kristijana Valtscheva und den palästinensischen Arzt Aschraf al-Hadschusch so lange gefoltert, bis ihre Aussagen übereinstimmten.

Auch die 55 Jahre alte Krankenschwester Sneschana Dimitrova hat bestätigt, dass sie mit Strom gefoltert wurde. In einem Interview mit dem stern, das in der neuen Ausgabe des Hamburger Magazins abgedruckt ist, berichtet sie, dass sie außerdem an ihren zusammengebundenen Händen unter einem Türrahmen aufgehängt wurde. Schwerer noch als der körperliche Schmerz seien aber die psychischen Folgen der Haft. Um die Trennung von ihren Angehörigen zu verkraften, habe sie mit Steinen und Sternen gesprochen und sich vorgestellt, zwei der Gefängniswärter seien ihre Kinder.

Wie Sneschana Dimitrova im stern-Interview sagte, habe es unter den Krankenschwestern all die Jahre starke Spannungen gegeben, weil zwei von ihnen Geständnisse geschrieben und darin auch die anderen Frauen schwer beschuldigt hätten. Diese Geständnisse seien zwar unter Folter entstanden, trotzdem habe Dimitrova dafür kein Verständnis: "Ich hatte dieselbe Hölle durchlaufen wie sie, aber ich habe niemanden verraten."

Quelle: Pressemitteilung stern.de

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