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Monsun und Schlammlawine bedrohen tausende Menschen

Archivmeldung vom 27.11.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.11.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Das Schlamm-Desaster auf der indonesischen Insel Java wird für tausende Menschen immer bedrohlicher. Seit Monaten versuchen die Behörden durch das Aufschütten großer Dämme rund um die vulkanische Schlammquelle die Bevölkerung zu schützen. Jetzt drohen die Dämme durch den einsetzenden Monsunregen aufzuweichen und zu brechen.

Bisher ist es zudem nicht gelungen, das Bohrloch zu verschließen, aus dem täglich rund 162.000 Kubikmeter des kochenden Schlamms fließen.

"Die Jagd nach Öl und Gasreserven wird immer risikoreicher. Was in Indonesien geschehen ist, kommt dem Versuch gleich, mit einer Nadel in einen Luftballon zu stechen und zu hoffen, dass der nicht platzt", sagt Gabriela von Goerne, Geologin und Klimaexpertin von Greenpeace. Bei einer Probebohrung auf der Suche nach Erdgas im Mai dieses Jahres war offenbar ein unterirdisches Schlamm-Reservoir in rund 3000 Metern Tiefe getroffen worden. Durch vulkanische Kräfte gespeist dringt nun seit Monaten Schlamm an die Oberfläche. Bis heute sind mehrere Dörfer evakuiert worden, 15.000 Menschen sind bereits geflohen. Verantwortlich für das Desaster ist die indonesische Firma Lapindo Brantas, an der die Familie des indonesischen Sozialministers, Aburizal Bakrie, beteiligt ist. Greenpeace lehnt solche risikoreichen Bohrungen ab.

Aktivisten der internationalen Umweltorganisation haben bereits vor sechs Wochen gegen den Minister protestiert und mehrere hundert Liter des Schlamms vor dem Sozialministerium in Djakarta abgekippt. Die Aktivisten demonstrierten damit gegen die schleppende Hilfe für betroffene Familien und die nachlässige Informationspolitik des Ministeriums. Ein erster Erfolg der Aktion: Der Minister hat als Mitinhaber der Bohrfirma die Verantwortung für das Schlamm-Desaster übernommen.

Aktuelle Greenpeace-Analysen des Schlamms haben ergeben, dass die Masse zwar nicht giftig ist, aber die Mengen das Überleben in der Region gefährden. Wie lange noch heißer Schlamm aus dem ehemaligen Bohrloch fließen wird, ist derzeit völlig unklar. Schätzungen von Geologen zufolge kann der Ausstoß des heißen Schlamms vier bis vierzehn Jahre anhalten. Bislang sind acht Dörfer auf einer Fläche von 400 Hektar mit Schlamm bedeckt.

Quelle: Pressemitteilung Greenpeace e.V.

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