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Zahl der Straßenkinder in Pakistan steigt auf 1,5 Millionen an

Archivmeldung vom 16.04.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Straßenkinder (Symbolbild)
Straßenkinder (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Immer mehr Minderjährige in Pakistan sind obdachlos: Die Zahl der Straßenkinder stieg nun auf 1,5 Millionen an. "Diese Kinder sind schutzlos Verbrechern, Schlepperbanden sowie Krankheiten und Gräueltaten ausgesetzt!", erklärt Saba Faisal, die Leiterin der SOS-Kinderdörfer in Pakistan. "Sie werden körperlich missbraucht, ausgebeutet und kämpfen täglich ums Überleben! Das geht an keiner Kinderseele spurlos vorbei!"

Mehrere Mord- und Missbrauchsfälle hatten in den letzten Jahren bereits die mediale Aufmerksamkeit auf die prekäre Lage der Straßenkinder in den Großstädten Pakistans gerichtet. Doch noch immer gibt es kein Gesetz oder ausreichendes Vorgehen der zuständigen Behörden zum Schutz der Kinder. "Das muss sich ändern! Wir können die Kinder nicht einfach ihrem Schicksal überlassen", sagt Faisal. Denn rund 80 Prozent der minderjährigen Obdachlosen seien komplett auf sich allein gestellt: Einige hätten ihre Eltern niemals kennengelernt. Viele haben häusliche Gewalt erfahren und sind davongelaufen oder wurden von ihren Eltern bereits als Kleinkinder ausgesetzt, weil kein Geld da war, um sie zu versorgen. "Die restlichen 20 Prozent haben noch mindestens einen Elternteil, müssen aber ebenfalls auf der Straße schuften, anstatt zur Schule zu gehen, weil die Familie das Geld zum Überleben braucht. Für einen Hungerlohn von maximal 50 Cent sammeln sie Müll, betteln oder putzen Windschutzscheiben von wartenden Autos an Ampeln. Viele von ihnen werden zudem von Verbrechern für kriminelle Tätigkeiten wie Diebstähle eingesetzt", berichtet Faisal.

Den Straßenkindern fehle es nicht nur an Bildung und einem sicheren Zufluchtsort, sondern sie hätten auch keinen Zugang zu gesunder Nahrung, ärztlicher Versorgung oder Medizin. Besonders schwer sei es laut Faisal für die afghanischen Flüchtlingskinder, die vor dem Krieg in ihrem Land geflohen sind und nun etwa die Hälfte aller minderjährigen Obdachlosen in Pakistan ausmachen. "Die Kinder müssen gezählt und registriert werden und zudem einen sicheren Unterschlupf, Schulbildung und Medizin erhalten. Die Gemeinden und Behörden in Pakistan sollten für den Schutz dieser hilflosen Kinder sorgen sowie die Armut im Land mindern, damit Eltern sich selbst um ihren Nachwuchs kümmern können", so Faisal. "Wir nehmen in unseren SOS-Programmen so viele Kinder wie möglich auf und versorgen zudem bedürftige Gemeindemitglieder mit Lebensnotwendigem wie Trinkwasser oder Medizin, aber unsere Kapazitäten sind angesichts der hunderttausenden Hilfesuchende begrenzt."

In den insgesamt 15 Kinderdörfern, elf Jugendzentren, 22 Schulen, sechs Berufsausbildungszentren sowie drei medizinischen Einrichtungen helfen die SOS-Kinderdörfer seit 1975 Kindern und Jugendlichen in Pakistan. Darunter auch viele ehemals obdachlose Kinder, die nun durch SOS nicht nur ein sicheres Zuhause und eine neue Familie gefunden haben, sondern auch die Möglichkeit, etwas aus ihrem Leben zu machen.

Quelle: SOS-Kinderdörfer weltweit (ots)

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