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Airlines verlieren 2008 weltweit rund 33 Mio. Koffer und Taschen

Archivmeldung vom 23.07.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.07.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Nach wie vor zu viele Koffer auf Abwegen Bild: aboutpixel.de, pfirsichmelba
Nach wie vor zu viele Koffer auf Abwegen Bild: aboutpixel.de, pfirsichmelba

Trotz schwieriger Marktbedingungen, sinkender Passagierzahlen und hoher Überkapazitäten verlieren Airlines weiter Millionen Gepäckstücke. Dem aktuellen Bericht des internationalen Luftfahrtdienstleisters SITA nach gingen im vorigen Jahr weltweit über 33 Mio. Koffer verloren.

Von dieser Zahl konnten selbst nach intensiver Suche rund 700.000 Stücke überhaupt nicht mehr aufgefunden werden. Nicht nur der daraus entstehende Verlust an Vertrauen gegenüber der Sorgfalt bei der Bearbeitung von Reisegepäck durch die Airlines ist problematisch. Besonders ärgerlich für die betroffenen Passagiere ist auch, dass sie nicht selten um angemessene Entschädigung kämpfen müssen. Die EU plant jedoch Abhilfe zu schaffen.

"Obwohl wir in Bezug auf die Größe des Flughafens sehr gute Werte bei vermisstem Gepäck im Promille-Bereich vorweisen können, hängt es auch immer davon ab, wie die Reisenden ihr Gepäck packen und mit ihrer Adresse versehen", sagt Edgar Engert, Sprecher des Münchner Flughafens, gegenüber pressetext. So sei es vor allem in der Urlaubszeit wichtig, dass ein ausreichender zeitlicher Puffer beim Einchecken von mindestens 90 Minuten vor Abflug eingeplant wird. Probleme bei plötzlichen Umbuchungen oder Anschlussflügen seien jedoch kaum auszuschließen. Michael Hanné, Terminalmanager am Flughafen Düsseldorf, verweist auf Nachfrage von pressetext jedoch auch darauf, dass pro Halbjahr für rund 200 Gepäckstücke überhaupt keine Suchmeldung aufgegeben wird und somit versteigert werden muss.

Verbraucherschützer kritisieren vor allem den Umgang und die Abwicklung mit fehlgeleiteten Gepäckstücken gegenüber den Reisenden. Trotz der nach wie vor immensen Zahl gibt es auch einen Lichtblick. So sank die Zahl verloren gegangener Koffer und Taschen im abgelaufenem Geschäftsjahr weltweit um 20 Prozent. Kritiker führen dies jedoch nicht auf eine Optimierung der Geschäftsprozesse, als vielmehr auf das gegenüber dem Vorjahr gesunkene Passagier- und damit einhergehende Gepäckaufkommen zurück. Aber auch der Umstand, dass viele Airlines inzwischen Gebühren für separat eingecheckte Koffer verlangen, verringerte die Zahl der am Schalter abgegebenen Gepäckstücke. Größen- und Gewichtsbestimmungen für Handgepäck sind aufgrund Kundenkritik laut SITA hingegen vielerorts bereits erheblich gelockert worden.

Dennoch trägt der oft laxe Umgang mit Reisegepäckstücken nach wie vor dazu bei, dass Fluggäste das Vertrauen in die Fluggesellschaften verlieren. Diese Einschätzung unterlegt die Vereinigung der Europäischen Luftverkehrsgesellschaften (AEA) mit einer aktuellen Erhebung. Demnach kamen allein bei der Lufthansa in der Sommer-Saison von April bis Oktober 2008 insgesamt 13 Gepäckstücke pro 1.000 Passagiere abhanden. Mit diesem Wert landet die deutsche Kranich-Airline im Vergleich mit 29 weiteren europäischen Flugunternehmen auf Platz 21. Alitalia hingegen verbummelte knapp 20 Koffer pro 1.000 Fluggäste. Die britische Airline bmi ist noch unzuverlässiger - jeder 40. Reisende findet sein Gepäck nach der Ankunft am Flughafen nicht auf dem Rollband wieder.

Die Airlines führen die Probleme auf die gerade in der Urlaubssaison überlasteten Flughäfen und Abfertigungsschwierigkeiten bei Anschlussflügen zurück. Trotz aller Unwägbarkeiten taucht ein Großteil der verschwundenen Stücke allerdings innerhalb von zwei Tagen wieder auf. Die Dunkelziffer an verloren gegangenen Gepäck dürfte aber höher sein. Schließlich sind für die Rangliste nur die Daten der AEA-Mitglieder relevant. Billigflieger wie Ryanair oder Easyjet gehören dagegen nicht zu dieser Vereinigung. Angesichts vieler Kundenbeschwerden will sich nun die EU für eine Stärkung der Verbraucherrechte einsetzen. Verkehrskommissar Antonio Tajani kündigte bereits vor Monaten an, die EU-Vorschriften zu ändern, wenn die Zahlen weiter alarmierend ausfallen sollten. Entschädigungen von 1.100 Euro seien zu gering.

Quelle: pressetext.austria Florian Fügemann

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