Ukraine: Verteidigungspolitiker lehnen Debatte über Bodentruppen ab
Archivmeldung vom 18.08.2025
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNach dem Treffen von US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin werden amerikanische und europäische Sicherheitsgarantien für die Ukraine erneut diskutiert. Trump hatte diese gegenüber den Europäern offenbar in Aussicht gestellt, ohne Details zu nennen.
Bei vielen deutschen Verteidigungspolitikern stößt das auf Skepsis. "Der
amerikanische Präsident hat schon eine Menge angekündigt und in keiner
Form umgesetzt", warnte Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Vorsitzende des
Verteidigungsausschusses im Europaparlament, gegenüber dem Tagesspiegel.
Die FDP-Politikerin riet dazu, erst einmal abzuwarten. "Gewissermaßen
sollten wir erst gackern, wenn das Ei gelegt ist."
Ähnlich
äußerte sich die sicherheitspolitische Sprecherin der Grünen im
Bundestag, Sara Nanni, die bedauerte, dass Bundeskanzler Friedrich Merz
(CDU) nicht länger an einer Forderung nach einem Waffenstillstand
festhalte. "Solange das nicht umgesetzt ist, ist es unsinnig, über
Beteiligungen an Absicherungen zu diskutieren. Was soll denn abgesichert
werden?", sagte Nanni dem Tagesspiegel.
Auch der außenpolitische
Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Adis Ahmetovic, hält einen
Waffenstillstand für den ersten Schritt. "Die Fragen von
Sicherheitsgarantien werden erst im Detail zu klären sein, wenn es einen
Waffenstillstand gibt", sagte er dem Tagesspiegel. Bei allen
Sicherheitsgarantien für die Ukraine sei der Beitrag der USA
entscheidend. "Auch wir Europäer werden selbstverständlich unseren
Beitrag leisten", stellte Ahmetovic klar.
Der frühere
Wehrbeauftragte der Bundesregierung, Hans-Peter Bartels (SPD), sieht die
Bundeswehr bei möglichen Sicherheitsgarantien gefordert. "Wenn
Amerikaner und Europäer wirklich gemeinsam die Sicherheit der Ukraine
militärisch garantieren sollten, ginge das gewiss nicht ohne das größte
Land Europas", sagte der SPD-Politiker dem Tagesspiegel. Für realistisch
hält er diesen Schritt momentan jedoch nicht. "Ich bin skeptisch, ob
Moskau sich darauf einlässt", sagte Bartels.
Quelle: dts Nachrichtenagentur