Amokläufer von Graz handelte nach minutiösem Plan
Der 21-jährige Österreicher, der am Dienstag einen Amoklauf in einer Schule in Graz begangen hat, hat offenbar nach einem minutiösen Plan gehandelt. Das teilten die Ermittler am Donnerstag mit.
Der Täter betrat das Schulgebäude demnach um 9:43 Uhr. Er betrat das
Schulgebäude über einen offiziellen Eingang und begab sich ins dritte
Stockwerk, wo er eine Toilette aufsuchte und dort einen Waffengurt mit
einem Jagdmesser, eine Schießbrille und ein Headset anlegte. Er
bewaffnete sich mit einer Pistole und einer Flinte, deren Schaft
abgesägt war.
Um 9:57 Uhr startete er den rund sieben Minuten
andauernden Amoklauf. Der Mann begab sich in das zweite Geschoss und gab
dort wahllos Schüsse auf Personen einer fünften Klasse ab. Danach ging
er ins dritte Stockwerk zurück, schoss die Tür eines Klassenzimmers auf
und eröffnete wahllos auf die anwesenden Personen das Feuer. Dann ging
er zurück in die Toilette, wo er Suizid beging. Die erste
Polizeistreife, die um 10:06 Uhr am Tatort eintraf, konnte zu diesem
Zeitpunkt keine Schüsse mehr wahrnehmen.
Bei einer
Hausdurchsuchung fanden Ermittler einen Abschiedsbrief und ein Video, in
dem sich der Täter bei seiner Familie entschuldigte, jedoch keine
Hinweise auf ein Motiv. Handschriftliche Aufzeichnungen belegen, dass
die Tat minutiös geplant war. Der introvertierte Mann hatte zuvor
Schießübungen absolviert und im Frühjahr legal zwei Waffen erworben.
Das
Landeskriminalamt Steiermark hat eine Ermittlungsgruppe eingerichtet.
In den kommenden Wochen sollen zahlreiche Zeugen vernommen und alle
Spuren ausgewertet werden. Auch eine mögliche Mittäterschaft wird
geprüft, so die Polizei.
Quelle: dts Nachrichtenagentur