Merz und Macron bekräftigen Unterstützung für Moldawien
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU), Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Polens Ministerpräsident Donald Tusk sind am Mittwoch zum Unabhängigkeitstag von Moldau in die Hauptstadt der südosteuropäischen Republik gereist. Der Besuch vor der Parlamentswahl am 28. September wird von Beobachtern als Unterstützung für die pro-europäische Präsidentin Maia Sandu gewertet.
"Wir feiern, dass sich die Menschen in Moldau und das Land -
selbstbestimmt - auf den Weg in die Europäische Union gemacht haben",
sagte Merz bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Chisinau. "Es hätte
auch ganz anders kommen können. Das führt uns jeden Tag der grausame
Krieg Russlands gegen die Ukraine vor Augen. Und es kann immer noch
anders kommen. Das spüren die Menschen in diesem Land."
Merz
erklärte, die Vertreter der EU-Länder kämen mit zwei Botschaften. "Die
erste lautet: Die Tür in die Europäische Union ist offen. Sie sind uns
in dieser Europäischen Union von ganzem Herzen willkommen", so der
Kanzler. Moldau sei nicht nur geografisch, sondern auch historisch Teil
der europäischen Familie.
"Und unsere zweite Botschaft lautet:
Wir stehen Ihnen bei, Ihre Freiheit und Ihre Souveränität zu bewahren",
sagte Merz. Vor den anstehenden Parlamentswahlen verghe kein Tag ohne
massive hybride Attacken Russlands. "Im Fadenkreuz steht die moldauische
Demokratie, online wie offline. Im Fadenkreuz steht die freiheitliche
offene liberale Gesellschaft", sagte der Kanzler. "Und deshalb hilft
Deutschland und deshalb hilft Europa. Wir unterstützen Moldau im Kampf
gegen Desinformation und im Kampf gegen Cyber-Kampagnen. Wir helfen,
indem wir Ihre Sicherheitskräfte stärken."
Macron ergänzte, man
wolle die Demokratie fördern - in einer Zeit, in der das Völkerrecht mit
Füßen getreten und Grenzen infrage gestellt werden. "Im Gegensatz zu
Russland bedroht die Europäische Union niemanden. Sie respektiert die
Souveränität jedes Landes", sagte der französische Präsident. "Jeder
entscheidet frei für den Eintritt und die Souveränität aller Mitglieder
wird respektiert."
Macron lobte die Reformen des Landes für einen
möglichen EU-Beitritt. Diese Bemühungen hätten die EU-Kommission und
alle Mitgliedstaaten dazu gebracht, dem Land die ersten Zahlungen für
den Wachstumsplan im Umfang 1,9 Milliarden Euro zuzugestehen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur