Linke und AfD fordern Merz zu Gespräch mit Putin auf
Nach dem Gesprächsangebot von Russlands Präsidenten Wladimir Putin haben Politiker von Linken und AfD Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) aufgefordert, den Kontakt zum Kremlchef zu suchen. Linken-Fraktionschef Sören Pellmann hielte ein solches Gespräch für einen "Anfang". "Die Bundesregierung hat viel zu lange viel zu wenig Diplomatie versucht", sagte er den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft.
In dem Krieg seien bereits 250.000 Menschen gestorben. "Wenn es auch nur
den Hauch einer Chance gibt, dieses Sterben zu beenden, dann sehe ich
uns in der Pflicht, uns darauf einzulassen und den Versuch zu starten."
Dafür stehe er auch zur Zusammenarbeit mit jenen in der SPD bereit, die
das Manifest einiger prominenter Sozialdemokraten für mehr Diplomatie
gegenüber Russland unterstützten, wie den Außenpolitiker Ralf Stegner
oder Ex-Fraktionschef Rolf Mützenich.
Der außenpolitische
Sprecher der AfD, Markus Frohnmaier, forderte, Kanzler Merz solle das
Angebot Putins "sachlich und verantwortungsvoll" prüfen. "Wenn Präsident
Putin öffentlich seine Gesprächsbereitschaft signalisiert, sollte das
nicht ignoriert, sondern als möglicher diplomatischer Ansatzpunkt
genutzt werden", sagte Frohnmaier der NBR.
Die regierende Union
zeigte sich hingegen skeptisch. "Um ein solches Gesprächsangebot ernst
zu nehmen, bedarf es eines Zeichens des guten Willens Putins",
unterstrich der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion,
Jürgen Hardt (CDU). "Das deutlichste Signal wäre ein bedingungsloser
Waffenstillstand. Dann wären Gespräche auf allen Ebenen sinnvoll."
Der
Außenpolitiker Adis Ahmetovic vom Koalitionspartner SPD sprach von
einem "fragwürdigen Angebot". Er sähe allerdings auch Chancen in einer
Kontaktaufnahme mit Putin. "Ein Telefonat bietet die Möglichkeit, erneut
deutlich zu machen, was wir erwarten - ohne wirklich damit zu rechnen,
dass er sich danach richtet."
Quelle: dts Nachrichtenagentur