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In Deutschland droht neue Flüchtlingswelle – Diesmal aus Irak

Archivmeldung vom 09.09.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.09.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Initiative Echte Soziale Marktwirtschaft (IESM) / pixelio.de
Bild: Initiative Echte Soziale Marktwirtschaft (IESM) / pixelio.de

Protestierende in Bagdad drohen mit einer Ausreise nach Deutschland, wenn sich im Irak nichts ändert, wie die Zeitung Die Welt berichtet. Die Menschen fliehen vor Krieg und blutigem Chaos aus ihrer Heimat in die ruhige EU. Das berichtet die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik".

Weiter heißt es in der Meldung: "Dabei waren allein am vergangenen Wochenende 20.000 Flüchtlinge, größtenteils aus Syrien, nach ARD-Informationen in München angekommen. "Das hat unsere Erwartungen übertroffen", zitiert der Sender eine Sprecherin der Bezirksregierung. "Unsere Kapazitäten schwinden. Wir kommen an unsere Grenzen, und zwar sehr deutlich."

Ungarns Regierungschef Viktor Orban hatte Österreich und Deutschland gar aufgerufen, so die österreichische Nachrichtenagentur APA, die Grenzen zu schließen. Ihm zufolge sollten die beiden Länder "klar sagen", dass keine weiteren Flüchtlinge mehr aufgenommen werden, ansonsten würden weiterhin "mehrere Millionen" Menschen nach Europa kommen.

Derweil haben die Protestkundgebungen gegen die Regierung, die seit Wochen in Bagdad stattfinden, so die Welt, eine neue Dimension erreicht. Nun würden Demonstranten damit drohen, nach Deutschland auszuwandern. Angela Merkel gelte „zwischen Euphrat und Tigris als Beispiel für gute Regierungsführung“.

Die Protestkundgebungen wären zunächst im südirakischen Basra ausgebrochen, als die Sommerhitze unerträglich und die Stromversorgung immer schlechter wurde. Die Stadtverwaltung habe es in den letzten zehn Jahren trotz des Ölreichtums nicht geschafft, zumindest die Energieversorgung zu verbessern. Inzwischen protestieren die Einwohner von Basra nicht nur für mehr Strom, sondern auch gegen die so genannte Vetternwirtschaft, sowie für mehr Jobs und bessere Arbeitsbedingungen. Die Proteste von Basra hätten nun die 500 Kilometer entfernte Hauptstadt Bagdad, sowie Kerbela, Nadschaf und Diwanija erreicht.

Menschen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten, so Die Welt, finden sich zusammen, um eine bessere öffentliche Versorgung zu fordern, und organisieren sich mittlerweile sogar als Volksbewegung. "Ich will mein Land zurück oder ich gehe", rufen Welt-Angaben zufolge einige der Demonstranten in Bagdad und meinen damit die Bewältigung ihres Alltags. "Schukran Almanija" (Danke, Deutschland) – würden die anderen rufen.

Die wenigen in Bagdad verbliebenen Deutschen berichten vor diesem Hintergrund von vermehrten Telefonanrufen seitens irakischer Bekannter, die „die unkomplizierte Aufnahme von Syrern und Irakern in Deutschland bejubeln“, berichtet Die Welt. Als Druckmittel auf die eigene Regierung gäbe die Botschaft aus Deutschland den Menschen eine Möglichkeit, doch noch einen „Ausweg aus ihrem Dilemma“ zu finden, so Die Welt weiter."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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